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Gesundheitstips für Fernreisen

Trotz allergrößter Sorgfalt bei der Bearbeitung und Herstellung dieses Textes können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Nach geltender Rechtsprechung muß jegliche Haftung für alle evtl. sich daraus ergebenden Folgen, sowohl für Verfasser als auch für Übersetzer und Verlag, ausgeschlossen werden. Die Nennung von Medikamenten und ihre Reihenfolge sind als Beispiel ohne Wertung gegenüber anderen Präparaten anzusehen.


Inhalt

Medikamente: Freiname/Handelsname

Wichtiges vor Reiseantritt: Impfungen und Prophylaxe

Impfvorschriften und -empfehlungen

Zeitplan für Impfungen

Malaria und ihre Verhütung

Ausrüstung und Reiseapotheke

Tips für unterwegs: Reisekrankheit

Sonne und Wärme

Höhenkrankheit

Schwangere und Kinder

Wichtige Krankheiten: Reisediarrhoe

Verschiedene Formen der Hepatitis

Insekten als Krankheitsüberträger

Bilharziose

Filariose

Gift- und Stacheltiere: Gifttiere an Land

Gift- und Stacheltiere im Wasser

Sexuell Übertragbares

Wieder daheim

Tropeninstitute in Deutschland



Medikamente

In dieser Broschüre werden zur Anwendung jeweils die Wirkstoffe (Freinamen) der Medikamente genannt, da diese in verschiedenen Ländern unter verschiedenen Markennamen (HANDELSNAMEN) angeboten werden.

Die folgende Liste ist nach Wirkstoffen sortiert, dazu werden Handelsnamen des deutschsprachigen Raumes angegeben. Die Aufzählung der Handelsnamen kann nur beispielhaft sein, da für die meisten Substanzen eine Vielzahl von Arzneimitteln auf dem Markt sind.

(INN) = Freiname ist international anerkannt, (A)= Handelsname in Österreich,
(CH)= Handelsname in der Schweiz,(D) = Handelsname in Deutschland.

Freiname

Handelsname (Beispiel)

Ambroxol (INN) (Schleimlöser)

MUCOSOLVAN® (A,CH,D)

Amoxicillin (INN) (Antibiotikum)

CLAMOXYL® (A,CH,D)

Ampicillin (INN) (Antibiotikum)

AMBLOSIN® (A,D),

BINOTAL® (A,D), AMFIPHEN® (CH)

Benzylbenzoat (gegen Krätze)

ANTISCABIOSUM® (D)

Cephtriaxon (INN) (Antibiotikum)

ROCEPHIN® (A,CH,D)

Chinin (Malariamittel)

CHININUM SULFURIKUM®

Chloramphenicol (INN) (Antibiotikum)

PARAXIN® (A,D), LEUKOMYCIN®

AMPHEMYCIN® (CH)

Chloroquin (INN) (Malariamittel)

RESOCHIN® (D,CH),

ARTHROCHIN® (A)

Cinnarizin (INN) (gegen Schwindel)

STUTGERON® (A,CH,D)

Clotrimazol (INN) (Antimykotikum)

CANESTEN® (A,CH,D)

Cotrimoxazol

BACTRIM® (A,CH,D),

(=Trimethoprim+Sulfamethoxazol)

EUSAPRIM®

Dexpanthenol (INN)

BEPANTHEN® (A,CH,D),

(Vitamin d. B-Gruppe, zur Wundbehandlung)

PANTHENOL ®

Diclofenac (INN) (Rheuma-, Schmerzmittel)

VOLTAREN® (A,CH,D)

Dimetinden (INN) (Antihistaminikum)

FENISTIL® (A,CH,D)

Doxycyclin (INN) (Antibiotikum)

VIBRAMYCIN® (A,CH,D),

VIBRAVENÖS® (A,CH,D)

Erythromycin (INN) (Antibiotikum)

ERYTHROCIN® (A,CH,D),

ERYCINUM® (A,D)

MYAMBUTOL® (A,CH,D)

Etofenamat (INN) (Rheuma-, Schmerzmittel)

RHEUMON GEL®

Halofantrin (INN) (Malariamittel)

HALFAN® (A,CH,D)

Lindan (INN) (Insektizid)

JACUTIN®

Loperamid (INN) (gegen Durchfall)

IMODIUM® (D,CH)

Mebendazol (INN) (Wurmmittel)

VERMOX® (CH,D), PANTELMIN® (A)

Meclozin (INN) (Reisekrankheit, Erbrechen)

BONAMINE®

Mefloquin (INN) (Malariamittel)

LARIAM® (A,CH,D)

Metoclopramid (INN) (gegen Erbrechen)

PASPERTIN® (A,D),

PRIMPERAN®, MCP®

Metronidazol (INN) (Antibiotikum)

CLONT® (CH,D),

FLAGYL® (CH,D), TRICHEX® (A)

Niclosamid (INN) (Wurmmittel)

YOMESAN® (A,CH,D)

Paracetamol (INN)

BEN-U-RON® (D),

(Fieber-, Schmerzmittel)

TYLENOL® (A), ACETALGIN® (CH)

Paromomycin (INN) (Antibiotikum)

HUMATIN®

Praziquantel (INN) (Wurmmittel)

BILTRICIDE®, CESOL®

Proguanil (INN) (Malariamittel)

PALUDRINE® (A,CH,D)

Tetracyclin (INN) (Antibiotikum)

HOSTACYCLIN® (A,D,CH)

Tiabendazol (INN) (Wurmmittel)

MINZOLUM® (D), MINTEZOL® (CH)




Wichtiges vor Reiseantritt


Vor jeder Reise sollten Sie sich über einige medizinische Dinge Gedanken machen. So sollten Sie klären, wie Ihr Versicherungsschutz im Ausland aussieht und, wenn nötig, eine Zusatzversicherung abschließen. Außerdem ist ein Gang zum Zahnarzt empfehlenswert, damit beginnende Schäden entdeckt und behoben werden können; eine zahnärztliche Behandlung in den Tropen ist meist beschwerlicher.

Auch wenn Sie rundum gesund sind, sollten Sie mit Ihrem Hausarzt über Ihr Reisevorhaben sprechen, bei Impfungen und Zusammenstellung der Reiseapotheke kann er Sie beraten.

Unerläßlich ist ein Arztbesuch, falls Sie ungeklärte Befindlichkeitsstörungen oder Krankheitssymptome aufweisen. Insbesondere Personen mit chronischen Krankheiten (z.B. Asthma, Diabetes, Bluthochdruck) müssen entsprechende Vorsichtsmaßnahmen kennen, um sich nicht unnötig zu gefährden.



Impfungen und Prophylaxe


Eine sinnvolle Impfplanung ist ein wichtiger Bestandteil der Reisevorbereitungen. Unser Körper kann auf verschiedene Art vor (manchen) Krankheiten geschützt werden:


Aktive Impfung

Hier werden dem Körper lebendige oder abgetötete Krankheitserreger oder von den Erregern gebildete Giftstoffe (Toxoide) zugeführt. Sie sind nicht vermehrungsfähig und lösen keine Erkrankung aus. Diese Form der Impfung ermöglicht es dem Immunsystem, innerhalb einiger Tage oder Wochen Abwehrstoffe und ein langanhaltendes Abwehrgedächtnis gegen diese Krankheit zu bilden. Im Falle einer Ansteckung mit dieser Infektionskrankheit stehen die vorhandenen Abwehrstoffe (Immunglobuline) zur Verfügung und werden durch den Gedächtnismechanismus rasch in großer Zahl gebildet, so daß man gar nicht oder nur in abgeschwächter Form erkrankt. Beispiele für die aktive Impfung sind Tetanus- (z.B. Impfstoff TETANOL®), Polio- oder Röteln-Impfung. Meist sind Auffrischimpfungen nötig.


Passive Impfung

Hier werden dem Körper Abwehrstoffe in Form einer Injektion zugeführt; bei Aufnahme über den Mund würden die Eiweißmoleküle einfach verdaut und damit unwirksam. Das körpereigene Immunsystem wird durch die Impfung nicht beeinflußt; zur Krankheitsbekämpfung stehen nur die gespritzten Immunglobuline zur Verfügung, diese werden innerhalb der nächsten Wochen abgebaut, Impfschutz besteht kaum länger als 3 Monate. Es gibt mehrere Möglichkeiten der passiven Impfung. Bei dem Impfstoff kann es sich

um ein Gemisch von Immunglobulinen handeln, gewonnen aus menschlichem Blut, gegen ein buntes Spektrum von Krankheiten. Diese Form gibt einen allgemeinen Schutz vor einer Reihe von Infektionen und wird vor Reisen gern zur Verhütung der Hepatitis A angewendet (z.B. BERIGLOBIN®).

um das isolierte Immunglobulin gegen eine bestimmte Krankheit handeln, aus menschlichem oder tierischem Blut gewonnen. Eine solche Impfung ist sinnvoll, wenn der Verdacht auf eine Infektion mit einer gefährlichen Krankheit besteht, etwa Tetanus (z.B. TETAGAM®) oder FSME, und es deshalb für eine aktive Impfung zu spät ist. Menschliches (humanes) Immunglobulin ist ungefährlicher, steht aber nicht immer zur Verfügung.


Chemoprophylaxe

Dies ist keine Impfung, sondern eine Behandlung mit einem Antibiotikum in niedriger Dosis, solange man sich in Infektionsgebieten befindet und eine Zeit als Schutzfrist darüber hinaus. Kommt nur bei Malaria in Frage.


Impfstoffe und AIDS

Die skandalösen Zustände beim Umgang mit HIV-infizierten Blutkonserven und Blutprodukten (HIV ist das AIDS-auslösende Virus), die '93 zutage traten, haben auch zu einer großen Verunsicherung darüber geführt, ob durch Impfstoffe oder Gammaglobuline HIV-Viren übertragen werden können. Die deutschen Impfstoffhersteller versichern, daß sämtliche aus menschlichem Blut gewonnenen Impfstoffe und Gammaglobuline speziellen virustötenden Verfahren unterzogen werden und bei millionenfacher Anwendung bisher kein Fall einer AIDS-Übertragung durch Impfungen bekannt geworden ist.


Schwangerschaft und Impfungen

Wie bei jedem Medikament sollte in der Schwangerschaft besonders zurückhaltend vorgegangen werden, und Impfungen sollten möglichst in die Zeit davor oder danach verschoben werden.

Folgende Impfungen können als unbedenklich gelten: Hepatitis B, Polio, Tetanus. Nicht zu empfehlen sind Diphtherie, FSME, Hepatitis A, Japanische Encephalitis, Meningokokken-Meningitis, Tollwut (außer bei Kontakt mit tollwütigem / tollwutverdächtigem Tier) und Typhus Impfungen. Nicht geimpft werden darf eine Schwangere gegen Masern, Röteln und TB.


Impfungen für Kinder

Bei Kindern sollte auf den altersgemäßen Impfschutz für die im folgenden empfohlenen Impfungen geachtet werden. Besonders wichtig: Tetanus, Diphtherie, Polio (jeweils ab dem 3. Lebensmonat) und Masern (normalerweise ab dem 15. Lebensmonat, vor Reisen ab 7. Lebensmonat möglich.

Zusätzliche Impfungen für Kinder sind Tuberkulose (kann schon in der ersten Lebenswoche geimpft werden und empfiehlt sich bei Langzeitaufenthalten von Kindern in tropischen Ländern); Keuchhusten = Pertussis (zusammen mit Tetanus/Diphtherie); HIB = Hämophilus Influenzae B (dies ist ein bakterieller Erreger, der mit Kehlkopfentzündungen und Pseudokruppanfällen bei Kleinkindern in Verbindung gebracht wird, die Impfung erfolgt gleichzeitig mit Tetanus/Diphtherie) sowie Mumps und Röteln (üblich in Kombination mit der Masernimpfung).

Bei entsprechender Risikosituation gelten folgende Impfungen für Kinder als unbedenklich: FSME (nicht unter 1 Jahr), Hepatitis B, Japanische Encephalitis (ab 4. Lebensmonat), Meningokokken-Meningitis, Tollwut und Typhus (ab 4. Lebensmonat). Cholera und Gelbfieber dürfen ab dem 7. Lebensmonat geimpft werden.

Reiseunabhängige Impfungen

Nicht nur für Traveller, sondern für jeden, der verantwortungsbewußt mit sich umgeht, sind einige Impfungen unerläßlich.

Vor einer reisebezogenen Impfplanung sollte deshalb dieser Basisimpfschutz überprüft und erforderlichenfalls ergänzt werden. Alle folgenden Impfungen sind zur Krankheitsvorbeugung im Inland vom Bundesgesundheitsamt empfohlen, die Impfkosten werden von den Krankenkassen gezahlt.

Tetanus (Wundstarrkrampf): Dies ist eine aktive Impfung (Toxoid); ausreichender Impfschutz besteht nach der zweiten von drei Spritzen, die innerhalb eines Jahres als Grundimmunisierung verabreicht werden. Danach muß nur noch alle 10 Jahre mit einer Dosis aufgefrischt werden, im Verletzungsfalle frischt man sicherheitshalber bereits nach 5 Jahren auf. Die Grundimmunisierung wird meist bei Kleinkindern durchgeführt, oftmals wird es jedoch versäumt, den Schutz aufzufrischen.

Die Impfung ist sehr gut verträglich, ein Zeitabstand zu anderen Impfungen ist nicht erforderlich. Eine einmalige Auffrischung genügt auch dann, wenn die letzte Impfung länger als 10 Jahre zurückliegt.

Polio (Poliomyelitis, Kinderlähmung): Ebenfalls eine aktive Impfung, eine der wenigen, die geschluckt werden können (Schluckimpfung ist süß Kinderlähmung ist grausam!). Der Impfstoff besteht aus einer Lösung mit inaktivierten Viren. Der zeitliche Ablauf des Impfschemas ist derselbe wie bei der Tetanusimpfung, auch hier genügen alle 10 Jahre Auffrischungen. Wegen des irreführenden Begriffes Kinderlähmung werden die Auffrischungen im Erwachsenenalter meist versäumt, es handelt sich jedoch um keine Kinderkrankheit! Auch in Deutschland erkranken jedes Jahr einige Dutzend Menschen an Polio, in südlichen Ländern ist das Risiko wesentlich höher, weltweit gibt es jedes Jahr etwa 300.000 Neuerkrankungen.

Eine kausale (die Ursachen beseitigende) Behandlung für die bereits ausgebrochene Polio gibt es nicht, es bleiben meist Schäden an Muskulatur und Nervensystem zurück. Der Impfstoff ist gut verträglich, er kann mit vielen anderen Impfungen gleichzeitig verabreicht werden. Nicht gleichzeitig mit der Typhus-Schluckimpfung durchführen! Die Einzelheiten sollte der Arzt kennen. Bei Durchfallerkrankungen ist die Impfung sinnlos.

Diphtherie: Eine fast vergessene Krankheit, die durch konsequente Impfung in den 50er Jahren schon fast ausgerottet schien, inzwischen jedoch wegen zunehmender Impfmüdigkeit wieder im Vormarsch ist. In den Ländern der ehemaligen Sowietunion erkranken jährlich Zehntausende. Aufgrund der geöffneten Grenzen könnte eine Epidemie auch auf Deutschland übergreifen.

Die Erkrankung wird durch Ausscheidungsprodukte (Toxine) des Erregers Corynebacterium diphtheriae hervorgerufen, sie beginnt mit einer Entzündung im Rachen und kann deshalb anfangs für eine Mandelentzündung gehalten werden. Im Verlauf kann eine Schädigung von Herz und Nervensystem auftreten, dann ist die Behandlung ist schwierig. Der Impfstoff ist ein Toxoid und schützt nicht vor dem Erreger, sondern nur vor dessen Toxin.

Kinder werden meist kombiniert gegen Tetanus und Diphtherie geimpft, auch für Erwachsene gibt es einen Kombinationsimpfstoff für diese beiden Krankheiten, in diesem ist eine geringere Menge Diphtherietoxoid als im Kinderimpfstoff. Am besten sollte man die Tetanusauffrischung alle 10 Jahre mit dem Kombinationsimpfstoff Tetanus/Diphtherie durchführen. Auch wenn seit der letzten Diphtherieimpfung mehr als 10 Jahre vergangen sind, genügt eine Auffrischung.

Röteln: Jede Frau im gebärfähigen Alter sollte über einen Schutz vor Röteln verfügen, dieser kann aus der durchgemachten Erkrankung oder von einer Impfung stammen. Röteln in der Schwangerschaft können zu schweren Mißbildungen des Embryos führen. Im Zweifelsfall kann durch eine Blutentnahme geprüft werden, ob eine Frau über ausreichend Antikörper verfügt und gegebenenfalls nachgeimpft werden muß.

Es handelt sich um einen Lebendimpfstoff aus abgeschwächten Rötelnviren, zu einigen anderen Impfungen muß ein Zeitabstand eingehalten werden. Eine Schwangerschaft soll 2 Monate vor bis 3 Monate nach der Impfung sicher verhütet werden. Um die Krankheit insgesamt einzudämmen, wird die Impfung auch für Jungen empfohlen.



Impfungen für Fernreisende


Für den Fernreisenden kommen eine Reihe weiterer Impfungen in Betracht, dies sind zum einen Pflichtimpfungen, die von den Einreisebehörden bestimmter Länder gefordert werden, zum anderen Schutzimpfungen, deren Durchführung ins eigene Ermessen gestellt ist. Zur Zeit werden die Kosten für reisebedingte Impfungen nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen, d.h. der Impfstoff und evtl. die Arztkosten für die Durchführung der Injektion müssen aus eigener Tasche bezahlt werden.

Pflichtimpfungen im Reiseverkehr gab es früher für Pocken, Cholera und Gelbfieber. Die WHO hat die Pocken für ausgerottet erklärt, in der Folge haben immer mehr Staaten die Impfpflicht dagegen abgeschafft, so daß derzeit nirgendwo eine Pockenimpfung verlangt wird.

Cholera ist eine Darminfektion, die zu starken Durchfällen führt und sich in den letzten Jahren wieder stärker ausbreitet, insbesondere bei schlechten hygienischen Bedingungen (Flüchtlingslager, Naturkatastrophen). Sie kommt nun gehäuft in Südamerika vor, das früher als frei von Cholera galt. Die Hauptverbreitungsbebiete liegen in Südamerika, Afrika, und Asien. Von den europäischen Ländern melden nur Moldawien, Rumänien, Rußland und die Ukraine autochtone (nicht importierte) Krankheitsfälle.

Der Impfstoff enthält inaktivierte Erreger der Bakterienart Vibrio cholerae, ein Zeitabstand zu anderen Impfungen ist nicht erforderlich. Keine Impfung während der Schwangerschaft! Normalerweise werden zwei Injektionen im Abstand von 2 Wochen geimpft. Der Impfschutz soll 6 Monate anhalten. Leider hat sich gezeigt, daß die Impfung weder zuverlässig vor Ansteckung schützt, noch die Weitergabe der Erreger eindämmt. Daher hat die WHO den nationalen Gesundheitsbehörden empfohlen, auf eine Impfpflicht für Cholera zu verzichten. Derzeit gibt es in keinem Staat eine offizielle Choleraimpfpflicht. In der Praxis sieht es jedoch anders aus: einige afrikanische Staaten (z.B. Nigeria, Sudan) fordern die Impfung entgegen den offiziellen Bestimmungen von jedem Einreisenden, andere Länder (z.B. Kuweit) nur von Reisenden, die aus einem Infektionsgebiet kommen, in Indien wird gelegentlich auch von Inlandreisenden mit Aufenthalt in einem lokalen Epidemiegebiet eine Impfung verlangt.

Zur Eindämmung von Choleraepidemien wären allerdings hygienische Maßnahmen, insbesondere Trinkwasserhygiene, von größerem Nutzen. Wer Länder bereisen will, die möglicherweise die Impfung verlangen, sollte sich bereits hier impfen lassen. Zur Impfbescheinigung genügt eine Injektion, die vollständige Impfung besteht aus 2 Injektionen im Abstand von 1-4 Wochen; Kosten ca. 20 DM pro Ampulle (siehe auch weiter unten, Kapitel Durchfall). Inzwischen existiert außerdem ein neuartiger oraler Impfstoff, der in der Schweiz unter dem Namen Orochol® zugelassen ist und über internationale Apotheken eingeführt werden kann. Es handelt sich um eine Schluckimpfung in Einmalgabe, die 6 Monate lang Choleraschutz verspricht. Die Kosten liegen bei 32 DM. Langzeiterfahrungen liegen noch nicht vor.

Gelbfieber: Verbreitungsgebiete sind Äquatorialafrika sowie Mittel- und Südamerika. Die Übertragung des Virus geschieht durch Stechmücken, Gefährdung besteht insbesondere in Wald- und Buschgebieten (Mückenschutz beachten!), keine Ansteckung von Mensch zu Mensch. Die Krankheit beginnt mit hohem Fieber und Allgemeinsymptomen. Nach einer Woche kann eine dramatische Verschlechterung mit Gelbsucht und Blutungen auftreten. Es gibt keine kausale Behandlung. Etwa 4-10 % der Erkrankungen verlaufen tödlich.

Die Impfung mit dem abgeschwächten Lebendvirus darf nur von speziell ermächtigten Stellen und Ärzten durchgeführt werden und muß in den gelben internationalen Impfpaß eingetragen werden. Der Impfschutz beginnt 10 Tage nach der Impfung und hält 10 Jahre an.

Ein gültiges Impfzeugnis wird von einigen afrikanischen und lateinamerikanischen Staaten generell bei der Einreise gefordert, von anderen nur, wenn vorher ein Infektionsgebiet besucht wurde. Auch Staaten, die weitab von den Gelbfieberzonen liegen, verlangen die Impfung, wenn vorher ein Infektionsgebiet besucht wurde. Als Einreise aus einem Infektionsgebiet wird vielfach bereits die Zwischenlandung in einem solchen Staat gewertet. Falls dann keine Impfbescheinigung vorgelegt werden kann, droht Quarantäne! Andererseits fordern manche Staaten, die selbst in Gelbfieberzonen liegen, wie z.B. Brasilien und Kenia, die Impfung auch nur von Einreisenden, die aus einem anderen Staat kommen, der ebenfalls als Infektionsgebiet gilt.

Unabhängig von den Vorschriften, die sich ohnehin in diesen Ländern rasch ändern können, ist deshalb für jede Reise nach Zentralafrika oder Lateinamerika diese Impfung zum eigenen Schutz vor Erkrankung dringend zu empfehlen. Die Impfung kostet ca. 60 DM.

Es gibt Impfungen gegen eine Reihe weiterer Infektionskrankheiten. Hierzu muß jeder sein individuelles Risiko selbst abschätzen.

Tollwut (Rabies): Für diese Viruserkrankung, die durch infizierte, also erkrankte, Tiere übertragen wird, gibt es keine kausale Behandlung. Beim Betroffenen kommt es zu verschiedenen Lähmungserscheinungen, wobei Schluckstörungen und die Lähmung der Atemmuskulatur normalerweise tödlich verlaufen. Die Krankheit kommt nahezu weltweit vor, prinzipiell können alle Säugetierarten befallen werden, meist geschieht die Übertragung durch Biß- oder Kratzwunden von Hunden, Katzen oder Wildtieren (z.B. Füchsen, Mardern, Fledermäusen). Jedes verhaltensauffällige Tier (Verlust der natürlichen Scheu, aggressives Verhalten) muß als tollwutverdächtig angesehen und deshalb der Kontakt gemieden werden.

Die WHO empfiehlt die Tollwut-Impfung, bestehend aus drei Injektionen, vor Fernreisen, die in besonders tollwutgefährdete Gebiete führen, insbesondere wenn keine Gesundheitsstation in der Nähe ist. Allerdings sollte dabei bedacht werden, wie unwahrscheinlich Bisse durch infizierte Überträgertiere sind, wenn man sich entsprechend umsichtig verhält. Die Tollwut-Impfung kann (als einzige) noch nach der erfolgten Übertragung erfolgreich angewendet werden; die Impfserie besteht dann aus sechs Injektionen nach einem festen Schema. Jedoch steht der kühl zu lagernde Impfstoff in Drittweltländern nicht unbedingt zur Verfügung.

Hepatitis A: Die sogenannte infektiöse Gelbsucht. Gegen diese Virusinfektion gab es lange nur die passive Impfung mit Immunglobulinen. Inzwischen sind gute Erfahrungen mit der aktiven Totimpfung (Handelsname: Havrix®) gemacht worden. Es wird 3 mal geimpft, Abstand zwischen 1. und 2. Impfung 2-4 Wochen, dann nach 6-12 Monaten. Ab der 2. Impfung besteht Schutz für 1 Jahr, nach der 3. für ca. 10 Jahre. Ein Zeitabstand zu anderen Impfungen ist nicht erforderlich. Bei dem neuen Präparat Havrix® 1440 besteht schon kurz nach der ersten Injektion Impfschutz; die Auffrischung soll nach 6-12 Monaten erfolgen, dann alle 10 Jahre. Preis: etwa DM 120 pro Spritze.

Hepatitis B: Die sogenannte Serum- oder Transfusionshepatitis. Mehrere Totimpfstoffpräparate sind seit Jahren im Einsatz und gut verträglich. Die Grundimmunisierung besteht (je nach verwendetem Präparat) aus drei bis vier Impfungen innerhalb eines Jahres, Auffrischungen alle 5 Jahre oder nach Blutkontrolle. Es ist kein Zeitabstand zu anderen Impfungen notwendig. Eine Impfdosis kostet um 140 DM.

Typhus: Für diese bakterielle Darminfektion, die durch eine Salmonellenart hervorgerufen wird, steht eine Schluckimpfung mit nicht krankmachenden lebenden Bakterien zur Verfügung. Bei Reisen in Länder mit niedrigem Hygienestandard sollte man besser diese Impfung erwägen.

Es müssen je eine Kapsel unzerkaut an den Tagen 1, 3 und 5 eingenommen werden. Zur Polio-Schluckimpfung ist ein Abstand von 2 Wochen nötig. Die Impfung sollte mindestens 1 Woche vor Reiseantritt abgeschlossen sein und schützt etwa 1 Jahr; drei Kapseln vom Präparat Typhoral L® kosten ca. 35 DM. Während der Impfung dürfen keine Antibiotika oder Malariamittel genommen werden, d.h. die Typhusimpfung muß vor Beginn der Malariaprophylaxe abgeschlossen sein. Mit der Malariaprophylaxe kann 3 Tage nach Einnahme der letzten Kapsel begonnen werden.

Japanische Encephalitis: Diese durch Viren ausgelöste Form der Hirn- und Hirnhautentzündung wird in SO-Asien und im Westpazifik, besonders während der Sommermonsunzeit, durch nachtaktive Stechmücken übertragen. Die meisten Erkrankungsfälle treten in China und Indien auf. Symptome sind hohes Fieber, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit und Lähmungserscheinungen. Ein Drittel der Erkrankten erliegt diesem Leiden.

Bei längerem Aufenthalt in ländlichen Gebieten der betroffenen Regionen ist die Impfung zu empfehlen. Der Impfstoff ist in Deutschland nicht zugelassen, aber über internationale Apotheken importierbar. Erforderlich sind zwei Impfungen im Abstand von 2 Wochen, der Impfschutz beginnt allerdings erst 1 Monat nach der zweiten Impfung. Bei Bedarf nach einem Jahr auffrischen. Abstand zu anderen Impfungen ist nicht erforderlich.


Weitere Impfungen


Weitere Impfungen gibt es gegen Masern (wichtig für Kleinkinder), Tuberkulose (BCG-Impfstoff; daran erkranken Fernreisende nur selten, obwohl die Krankheit in vielen Ländern weit verbreitet ist). Die Impfung gegen Meningokokken-Meningitis - eine Hirnhautentzündung, die von bestimmten Bakterien (Meningokokken) verursacht wird - (Endemiegebiete: trop. Afrika, Indien, Nepal, Golfstaaten) wird von manchen Staaten bei Einreise aus einem Infektionsgebiet verlangt. Außerdem existiert eine Impfung gegen die von Zecken übertragene FSME, die insbesondere in Süddeutschland und Osteuropa auftritt.

Die bisher oft empfohlene passive Immunisierung mit Gammaglobulinen (z.B. BERIGLOBIN® S), die insbesondere zum Schutz vor einer Hepatitis A durchgeführt wurde, dürfte an Bedeutung verlieren, nachdem jetzt eine aktive Impfung gegen diese Lebererkrankung möglich ist (s. oben). Natürlich enthalten die Gammaglobulin-Präparate noch eine Reihe anderer Antikörper gegen verschiedene weitere Infektionskrankheiten, so daß man in der Abwehr mancher Infekte besser gerüstet ist. Jedoch ist nur ein kurzandauernder Effekt für etwa 3 Monate zu erwarten, und die unkritische Anwendung dieser Medikamente kann auch Gefahren mit sich bringen: Eine allergische Reaktion auf das menschliche Eiweiß ist möglich, die Wahrscheinlichkeit dazu steigt mit jeder Auffrischungsimpfung.

Wer sich trotzdem dazu entschließt, muß mit Kosten um 50 DM rechnen. Die Injektion sollte man erst 2 Wochen nach Abschluß aller anderen Impfungen kurz vor Reiseantritt durchführen lassen.



Zeitplan für Impfungen


Alle Impfungen im internationalen gelben Impfausweis dokumentieren lassen! Erhältlich über den Hausarzt oder bei Reisebüros. Zuerst überlegen, welche Impfungen man durchführen will, je nach Reiseland oder -kontinent kann die Entscheidung unterschiedlich ausfallen. Ein Zeitplan für Erwachsene könnte so aussehen:

2 Monate vor Reiseantritt: Auffrischimpfungen für Tetanus / Diphtherie und Polio, falls erforderlich

6 Wochen vor Reiseantritt: Hepatitis A, aktiv

1 Monat vor Reiseantritt: Gelbfieber, falls erforderlich oder bei geplantem Aufenthalt in Endemiegebieten Afrikas oder Südamerikas

3 Wochen vorher: Typhusschluckimpfung, falls gewünscht, drei Kapseln

1 Woche vor Reiseantritt: Malariaprophylaxe beginnen.

Wer zusätzlichen Schutz gegen Hepatitis B, FSME oder Japanische Encephalitis wünscht, sollte diese Impfungen vor dem obigen Programm durchführen lassen. Falls eine orale Choleraimpfung gewünscht wird, sollte diese 1 Woche nach der Typhusimpfung und 1 Woche vor Beginn der Malariaprophylaxe erfolgen.



Malaria und ihre Verhütung

Die Beschäftigung mit dieser Krankheit sollte bereits im Stadium der Reisevorbereitung erfolgen, da je nach Reiseziel verschiedene Prophylaxemaßnahmen sinnvoll sind. Heute erscheint uns die Malaria als die Tropenkrankheit schlechthin, sie hatte jedoch früher ein wesentlich größeres Verbreitungsgebiet, das um 1500 noch Deutschland und England einschloß. Das Krankheitsbild war schon im Altertum bekannt, und Alexander der Große starb während seiner Eroberungszüge daran. Mit der Erschließung der Landschaft und dem Trockenlegen von Sümpfen hat die geographische Ausbreitung abgenommen, so daß sich ihr Vorkommen heute weitgehend auf die tropischen Regionen beschränkt. Dennoch hat die Krankheit nichts an Gefährlichkeit eingebüßt, derzeit leben rund 2 Milliarden Menschen in ihrem Expositionsbereich, und bisher bewährte Malariamittel verlieren als Vorbeugung und Behandlung an Wirksamkeit. Jedes Jahr treten mehrere hundert Millionen Neuerkrankungen auf, von denen etwa 1 % tödlich verläuft.

Erreger der Krankheit sind Protozoen, einzellige tierische Kleinlebewesen der Gattung Plasmodium; für den Menschen sind vier Arten von Bedeutung: Plasmodium vivax, Pl. ovale, Pl. malariae und Pl. falciparum.

Die 5-8 mm großen Weibchen der Fiebermücke (engl. mosquito) Anopheles übertragen beim Stich die Plasmodien und bringen sie in den menschlichen Körper, wo sie sich in einem komplizierten Zyklus in Blut und Leber vermehren und dann, nach einer Inkubationszeit von meist 10 bis 35 Tagen die ersten Krankheitszeichen hervorrufen. Anfangs sind das vieldeutige Symptome, meist Schüttelfrost, unregelmäßiges Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen; gerade in diesem Anfangsstadium ist es wichtig, eine Malariaerkrankung in Betracht zu ziehen, um die richtige Behandlung zu beginnen. Im weiteren Verlauf kommt es dann zu den für die jeweilige Art typischen Fieberschüben.

Plasmodium vivax kommt weltweit vor und ruft die Malaria tertiana (Dreitagesfieber) hervor, die Zählweise ist mißverständlich gewählt: erster Tag Fieber, zweiter Tag fieberfrei, dritter Tag erneuter Fieberschub.

Plasmodium ovale ist in tropischen Gebieten Afrikas und Asiens heimisch und ebenfalls ein Erreger der Malaria tertiana. Die beiden Tertianaformen verlaufen nicht lebensbedrohlich, es kann jedoch zu späteren Rückfällen, auch noch nach Jahren, kommen. Die Behandlung wird mit Chloroquin durchgeführt.

Plasmodium malariae ist weltweit in dauerwarmen Gebieten vertreten und verursacht die Malaria quartana (ein Tag Fieber, zwei Tage fieberfrei, am 4. Tag wieder Fieberanstieg). Dieser Erkrankungstyp ist selten, sein Verlauf ebenfalls nicht lebensbedrohend.

Am gefährlichsten ist Plasmodium falciparum, der Erreger der Malaria tropica, der weltweit in tropischen und subtropischen Gegenden vorkommt Dies ist ein deutscher Ausdruck, im Ausland wird man besser verstanden, wenn man von Falciparum-Malaria spricht. Bei dieser Form kann es auch zu Dauerfieber oder schnellem körperlichem Verfall ohne Fieber (durch Zerfall der lebenswichtigen roten Blutkörperchen) kommen. Bei Gehirnbeteiligung kommen Schock und Koma dazu. Gerade bei dieser Malariaform, die unbehandelt bei jedem Fünften zum Tode führt, trat in den letzten Jahren eine bedrohliche Resistenzentwicklung ein, d.h., daß die Erreger auf bisher wirksame Medikamente nicht mehr ansprechen und neuere Präparate oder Kombinationen mehrerer Mittel eingenommen werden müssen.

Die Fieberkurven verlaufen nicht immer so streng nach Zeitplan, wie es die Theorie beschreibt, durch Abwehrvorgänge können die Erreger aus ihrem Zeittakt gebracht werden, bei zeitversetzter Mehrfachinfektion treten überlagerte Fieberrhythmen auf. Wegen des langen Vorstadiums (Inkubationszeit) kann eine Malaria auch noch Wochen nach der Heimkehr ausbrechen. Daher müssen die Prophylaxemittel bis 4 Wochen nach Verlassen des Malariagebietes eingenommen werden. Eine Malaria tropica ist danach nicht mehr zu erwarten; die anderen, nicht so bedrohlichen Formen, können in der Leber überwintern und auf ihre Chance warten, bei einer Schwäche des Abwehrsystems noch nach Jahren eine Malaria zu verursachen.

Im Erkrankungsfall ist eine sichere Klassifizierung des vor-liegenden Erregertyps nur durch die mikroskopische Untersuchung eines Blutausstriches möglich. Die Ärzte in Malariagebieten kennen aber meist ihre Plasmodien. Im Zweifelsfall muß immer so behandelt werden, als sei es Tropica.

Daten zur Resistenzsituation werden von der Weltgesundheitsorganisation WHO ständig gesammelt und aufgrund der neuesten Erkenntnisse jährlich überarbeitete Empfehlungen zur Malariaprophylaxe herausgegeben. Die Malariagebiete werden dabei in 3 Zonen eingeteilt:

 

Zone A: mit geringem Malaria-risiko, Pl. falciparum tritt nicht auf oder spricht auf Chloroquin an.

Zone B: mit geringem Malariarisiko, teilweise Chloroquinresistenzen.

Zone C: mit hohem Malariarisiko und verbreiteten Resistenzen gegen Chloroquin, oft auch gegen FANSIDAR®.

Grenzgebiet zwischen Thailand, Kambodscha und Myanmar: Resistenzen gegen Mefloquin nehmen zu. Eine eigene Bezeichnung für dieses Gebiet existiert bisher nicht.

Auch eine den Empfehlungen entsprechende gewissenhaft durchgeführte Prophylaxe kann den Ausbruch der Krankheit nicht hundertprozentig verhindern - der Grund kann darin liegen, daß bei einer massiven Infektion die niedrigdosierte Prophylaxe in ihrer Wirkung nicht ausreicht, oder auch in der Ausbildung einer neuen Resistenz - aber zumindest wird die Schwere des Verlaufs abgemildert. Nötig ist dann die Behandlung mit einem anderen Medikament in entsprechend höherer Dosierung.


Folgende Medikamente stehen zur Verfügung:


Chinin (engl. Quinine): Das älteste Malariamittel. Für die Prophylaxe nicht geeignet, wird aber wieder zunehmend zur Therapie eingesetzt. Darf auch in der Schwangerschaft zur Behandlung eingenommen werden und ist in dieser Situation für den Fötus weniger riskant als Mefloquin oder Halofantrin. Als häufige Nebenwirkungen sind Magen-Darm-Störungen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall zu nennen.

Chloroquin (z.B. RESOCHIN®): Zur Prophylaxe und Therapie in Zone-A-Gebieten. Auch während der Schwangerschaft und Stillzeit anwendbar. Vorsicht bei Schuppenflechte, Nieren- und Lebererkrankungen. Häufige Nebenwirkungen sind Appetitlosigkeit, Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, gelegentlich kommen Schlafstörungen, Schwindel, Kopfschmerzen und Sehstörungen vor. Chloroquin-Einnahme nicht auf nüchternen Magen, darf aber zum Essen genommen werden.

Proguanil (PALUDRINE®): Zur Prophylaxe nur in Kombination mit Chloroquin in Zone B, evtl. Zone C. Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit möglich. Nicht zur Therapie geeignet. Selten treten Verdauungsstörungen, Juckreiz und Hautausschläge auf. Proguanil-Einnahme nicht auf nüchternen Magen.

Sulfadoxin+Pyrimethamin (FANSIDAR®): Wegen möglicher schwerer Nebenwirkungen nicht mehr zur Prophylaxe zugelassen. Kann zur Behandlung noch eingesetzt werden, jedoch wegen häufiger Resistenzen nur in Afrika empfehlenswert. Für Schwangere, Stillende und Kinder unter einem Jahr kommt das Mittel nicht in Frage. Unter der Einnahme kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Hauterscheinungen kommen.

Sulfalen+Pyrimethamin (METAKELFIN®): Nicht zur Prophylaxe, zur Behandlung nur in Afrika empfehlenswert. Die möglichen Nebenwirkungen entsprechen denen von Sulfadoxin+Pyrimethamin. Das Mittel ist nicht für Schwangere, Stillende und Säuglinge geeignet.

Mefloquin (z.B. LARIAM®): Derzeit das Standardprophylaxemittel in Zone-C-Gebieten, kann auch zur Therapie eingesetzt werden. Zur Prophylaxe in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht geeignet, da Schädigung des Fötus/Kindes nicht auszuschließen ist. Die Behandlung einer nachgewiesenen Malaria tropica ist auch während der Schwangerschaft und Stillzeit unter Abwägung des Risikos erlaubt. Nicht für Kleinkinder unter 15 kg. Vorsicht bei Herz-, Nieren- und Lebererkrankungen. Als häufige Nebenwirkungen gelten: Schwindel und Konzentrationsschwäche, hin und wieder kommen Kopf- und Gliederschmerzen, Herzklopfen, Übelkeit und Erbrechen vor. Selten kommt es zu Sehstörungen, Durchfall, Hautausschlägen.

Halofantrin (HALFAN®): Ein hochwirksames neues Mittel, das nur zur Therapie in Hochresistenzgebieten verwendet werden sollte, um die Resistenzsituation nicht weiter zu verschlimmern. Nicht in Schwangerschaft und Stillzeit nehmen. Gelegentliche Nebenwirkungen sind Übelkeit, Leibschmerzen, Durchfall, Schwindel und Kopfschmerzen, selten sind Hauterscheinungen. Da bei der Anwendung Herzrhythmusstörungen auftreten können, sollte das Präparat, außer im Notfall, nur unter ärztlicher Aufsicht und Kontrolle eingenommen werden. Die Einnahme soll nicht in zeitlicher Nähe zum Essen stehen: 1 Std. vor bis 3 Std. nach Medikation nicht essen.

Doxycyclin (z.B. VIBRAMYCIN®): Ein Antibiotikum, das bisher vielfach bei Atemwegsinfekten verwendet wurde, hat sich auch als geeignet für die Malariaprohylaxe in Zone-C-Gebieten erwiesen. In der Schwangerschaft, Stillzeit und für Kinder unter 8 Jahren nicht erlaubt. Mögliche Nebenwirkungen sind Hautreaktionen und zunehmende Lichtempfindlichkeit der Haut, die mit Rötung, Schwellung und Blasenbildung einhergeht. Daher auf verstärkten (Sonnen-) Lichtschutz achten. Am Morgen mit viel Flüssigkeit einnehmen.

Neue Präparate auf Artemisinin-Basis werden derzeit in den Resistenzgebieten in Südostasien erprobt. Sie eignen sich nicht zur Prophylaxe und können zur Selbstbehandlung z. Z. nicht empfohlen werden.

Für alle Prophylaxen gilt: 1 Woche vor Abreise (bzw. vor Erreichen des Malariagebietes) mit der ersten Dosis beginnen, fortführen bis 4 Wochen nach Verlassen des Malariagebietes.

Die im folgenden angegebenen Behandlungs- und Dosisrichtlinien gelten für eine eigenverantwortliche Notfallselbstbehandlung, wenn ärztliche Hilfe nicht zur Verfügung steht. Es ist dringend anzuraten, danach einen Arzt aufzusuchen, auch wenn durch die Behandlung eine Besserung erreicht wurde.


Zone A


Für die Prophylaxe in Zone-A-Gebieten sollte ausschließlich Chloroquin verwendet werden. Dosierung 2 Tbl. (bei Körpergewicht über 75kg 3 Tbl.) á 150 mg Base. Vorsicht: Im Beipackzettel ist meist zusätzlich eine höhere Zahl, 250 mg Chloroquinphosphat oder Chloroquin-bis (dihydrogenphosphat) genannt, der wirksame Anteil ist jedoch nur 150 mg Base (Gefahr der Unterdosierung!); unzerkaut nach dem Essen, einmal wöchentlich, immer am gleichen Wochentag. Dieses Mittel ist während Schwangerschaft, Stillzeit und für Kinder unbedenklich. Zur altersabhängigen Dosierung bei Kindern gibt es Saft. Bei Aufenthalt lediglich in Städten oder großen Höhen kann auf Prophylaxe verzichtet werden. Bei verdächtigen Symptomen Sofortbehandlung mit Chloroquin: 600 mg Base sofort, nach 6 Stunden 300 mg, am 2. und 3. Tag je 300 mg.


Zone B


In Zone-B-Gebieten wird zusätzlich zu Chloroquin (Dosierung wie oben) Proguanil zur Prophylaxe eingenommen. Dosierung 1 x tgl. 2 Tbl. à 100 mg oder 2 x tgl. 1 Tbl. jeweils nach dem Essen. Auch für Schwangere, Stillende und Kinder geeignet. Sofortbehandlung, falls trotzdem Malariaverdacht besteht: Mefloquin (4 Tbl. á 250 mg initial, nach 6-8 h weitere 2 Tbl.) oder Halofantrin (2 Tbl. à 250 mg sofort, sowie je 2 Tbl. nach 6 und 12 Std.). Geeignet wären auch Chinin (besonders für Schwangere, Dosierung siehe unten), Sulfadoxin+Pyrimethamin oder Sulfalene+Pyrimetamin (diese beiden in Afrika, Dosis bei beiden Präparaten 1500 mg + 75 mg, entsprechend 3 Tabletten auf einmal).


Zone C


Bei Kurzzeitaufenthalten (bis 3 Monate) in Zone-C-Gebieten wird Mefloquin zur Prophylaxe empfohlen. Studien zur Langzeitprophylaxe mit Mefloquin zeigen bisher gute Verträglichkeit und ausgezeichnete Wirksamkeit des Präparates, prinzipiell ist jedoch zu befürchten, daß bei flächendeckender Langzeitprophylaxe in diesen Hochrisikogebieten bald Resistenzen entstehen. Die Dosierung ist 1 Tbl. à 250 mg einmal pro Woche. Dieses Medikament ist während Schwangerschaft und Stillzeit sowie für Kinder unter 15 kg nicht zugelassen. Schwangere, Stillende und Kinder sollten die unter Zone B genannten Medikamente einnehmen. Wer Mefloquin nicht verträgt, kann ebenfalls auf die Zone-B-Präparate ausweichen, in Süd-Ost-Asiens Zone C ist diese Kombination jedoch wirkungslos.

Für Langzeitaufenthalte kommt außerdem als Alternative Doxycyclin, tgl. 1 Kps. à 100 mg, in Betracht, nicht jedoch während Schwangerschaft und Stillzeit, nicht für Kinder unter 8 Jahren. Eine trotzdem auftretende Malaria sollte mit Halofantrin behandelt werden (Dosis s.o.). Ausweichmöglichkeit ist Chinin, 3 x tgl. 500 mg für 7 Tage

In den Gebieten mit Mefloquin-Resistenz wird zur Prophylaxe Doxycyclin empfohlen. Zur Stand-by-Therapie kommt vor allem Halofantrin in Frage.


Der beste Malariaschutz ist, wenn die Mücke nicht sticht.


Daher sind die Kenntnis und regelmäßige Einnahme des für das jeweilige Reiseland richtigen Medikamentes zwar wichtig, ein sinnvoller Malariaschutz beginnt jedoch bereits mit der gezielten Vermeidung von Mückenstichen. Die Anophelesmücken sind nachtaktive Tiere, daher gelten die Schutzmaßnahmen besonders zwischen Abend- und Morgendämmerung:

Möglichst in mückengeschützten Räumen aufhalten.

Tragen von langärmeliger Kleidung, langen Hosen.

Meiden dunkelfarbiger Kleidung, diese zieht Stechmücken an,

Eventuelles Auftragen von Repellents (insektenabwehrende Mittel) auf unbedeckte Hautstellen, geeignet sind N,N-Diethyl-m-toluamid (DEET), Handelsname AUTAN®, und Dimethylphthalat, Handelsname GARANTOL®, im Ausland unter den chemischen Bezeichnungen erhältlich. Wirkdauer um 2 Stunden.

Im Handel sind auch mit DEET imprägnierte Baumwollarmbänder, als Arm- und Knöchelband zu tragen, Preis um 30 DM, verschreibungspflichtig.

Schlafen nur in mückenfreien Räumen. Engmaschige Gitter oder Vorhänge an Türen und Fenster, diese auf Löcher und undichte Stellen untersuchen. Ansonsten Türen und Fenster geschlossen halten. Vor dem Schlafen den Raum auf Mücken untersuchen - Fliegenklatsche verwenden (eine Landkarte o.ä. tut's auch).

Unter Moskitonetz schlafen, falls der Schlafraum nicht mückenfrei zu bekommen ist.

Insektizide sind in verschiedener Form im Handel wie Sprays, Elektroverdampfer, Räucherspiralen (mosquito-coils) und Lösungen zum Imprägnieren von Kleidung und Moskitonetz. Sie sollten nur eingesetzt werden, wenn mit den anderen Methoden keine ausreichende Wirkung erzielt wird, da die gesundheitliche Unbedenklichkeit dieser Substanzen nicht erwiesen ist.



Ausrüstung und Reiseapotheke

Denken Sie bei Reisen in heiße Länder an eine schattenspendende Kopfbedeckung, und bevorzugen Sie auch bei intensiver Sonneneinstrahlung langärmlige Kleidungsstücke aus Baumwolle oder Leinen. Jeder Sonnenbrand schädigt die Haut und macht anfälliger gegen die verschiedenen Hautkrebsformen. Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor wählen.

Feste Schuhe schützen vor allerlei Kleintieren am Boden wie etwa Sandflöhen. Leichte schnürbare Stoffturnschuhe bewähren sich beim Schwimmen in unbekannten Gewässern. Ein Moskitonetz kann manchen lausigen Schlafplatz in eine stechmückenfreie Insel verwandeln. Man kann es selbst aus Synthetikstore, Maschengröße maximal 1 mm, hergestellen. Überlegen Sie, ob Sie einen Wasserfilter oder Tabletten zur Wasserdesinfektion mitnehmen wollen.

Eine Reiseapotheke muß selbstverständlich alle Medikamente enthalten, die ohnehin regelmäßig eingenommen werden müssen. Je nach Reiseziel und -dauer sowie verfügbarem Gepäckumfang und -gewicht muß dann eine Notfallapotheke zusammengestellt werden, die bei kleineren Beschwerden oder Verletzungen eine überbrückende Behandlung ermöglicht. Die nachfolgenden Angaben sind Vorschläge für verschiedene Situationen und beziehen sich auf eine Reisedauer von 3 Monaten pro Person, für kürzere Reisen wird man jedoch nicht viel weniger einpacken können, da oft gerade zu Beginn einer Reise vielerlei Beschwerden auftreten. Die genannten Präparate sind Beispiele, meist sind mehrere ähnliche Mittel auf dem Markt, zum Teil mit erheblichen Preisunterschieden. In Deutschland rezeptpflichtige Medikamente tragen einen *Stern. Die Mitnahme von Einmalspritzen und Kanülen ist an sich empfehlenswert, kann aber bei Grenzkontrollen dazu führen, daß man als Drogenkonsument verdächtigt wird.


Vorschlag 1 (Minimalausrüstung)


Für Rucksackreisende, die um jedes Gramm feilschen müssen:

Malaria: je nach bereistem Gebiet, s.o.

Mückenschutz:z.B. AUTAN®

Schmerz/Fieber:ASPIRIN® oder ähnl. (z.B. GODAMED®) 20 Tbl.

Paracetamol (z.B. BEN-U-RON®) 20 Tbl.

Durchfall:*Loperamid (z.B. IMODIUM®) 20 Tbl.

PERENTEROL® 20 Kps.

Übelkeit, Erbrechen:*Metoclopramid (z.B. MCP®) Tropfen 30 ml

oder 20 Tbl.

Allergie, Juckreiz:Dimetinden (z.B. FENISTIL®) 20 Tbl.

Antibiotika:*Doxycyclin (z.B. VIBRAMYCIN®) 8 Tbl.

*Cotrimoxazol (z.B. COTRIM® forte) 20 Tbl.

*Penicillin (z.B. ISOCILLIN®) 1,2 Mega, 20 Tbl.

Wundsalbe:BEPANTHEN® Salbe 50 g

antibiotische Salbe:*FUCIDINE® 10 g

Stiche, Juckreiz: FENISTIL® oder SOVENTOL® Gel 50 g

Augentropfen:BERBERIL® 10 ml

Desinfektionsmittel:*MERCUCHROM® Lösung 15 ml oder

BETAISODONA® Lösung 30 ml

Sonstiges:je 3 Mullbinden 6 und 8 cm

Heftpflaster 1 Rolle

Wundpflaster

2 elastische Binden 8 cm

5 Einmalspritzen 5 ml (steril)

5 Einmalkanülen Nr. 2 (steril)

Alkoholtupfer, steril verpackt

Sicherheitsnadeln

Pinzette, möglichst steril verpackt

Fieberthermometer

Vorschlag 2 (zusätzlich zu Vorschlag 1)


Wer etwas mehr Sicherheit haben möchte und das zusätzliche Gewicht nicht scheut, z.B. Autofahrer.

Grippe/Erkältung:TEMPIL® N oder ILVICO® N, 20 Tbl.

Hustenlöser:Ambroxol (z.B. MUCOSOLVAN®) 20 Tbl.

Hustenblocker:*CODIPRONT® 10 Kps.

Kreislaufschwäche:*EFFORTIL® PLUS Lösung 25 ml

Kreuz- und

Gelenkschmerzen:*Diclofenac 50mg (z.B. VOLTAREN®) 20 Drag.

Verstauchung, Prellung: *DOLOBENE® Gel 50 g

Koliken, Bauchkrämpfe:BUSCOPAN® PLUS 20 Tbl.

Reisekrankheit:RODAVAN® 20 Tbl.

Sodbrennen:GELUSIL-LAC® 20 Tbl.

Verstopfung:LAXOBERAL® Tropfen 15 ml

Amöbeninfektion:*Metronidazol (z.B. CLONT®) 20 Tbl.

Zugsalbe:ICHTHOLAN® 20 % Salbe 30 g

Hautpilz:Clotrimazol Creme 20 g (z.B. CANESTIEN®)

Cortisonsalbe:*ULTRALAN® Salbe 15 g

Desinfektionsmittel:RIVANOL® 0,1 g Tbl. (20 Tbl.)

Abschwellende

Nasentropfen:z.B. NASIVIN® Spray oder Tropfen 10 ml

Sonstiges:Schere, möglichst steril verpackt

Klammerpflaster

2 Paar Gummihandschuhe, evtl. steril


Vorschlag 3 (zusätzlich zu 1 und 2)

Wer im Reisegepäck noch Platz zur Verfügung hat:

Herpes, Fieberbläschen:*ZOVIRAX® Creme 2 g oder

LOMAHERPAN® Creme 5 g

Ohrentropfen:OTALGAN® Tropfen 6 g

Dehydrationstrunk

bei Durchfall:ELOTRANS® für Erwachsene

ORALPÄDON® für Kinder

Sonstiges:Verbandfolie (METALLINE®)

Alu-Wärmefolie

Sprayverband (z.B. NOBECUTAN®)

Provisorische Zahnfüllung

(z.B. Dental-Notfall-Set)



Tips für unterwegs



Reisekrankheit

Rhythmische, schlingernde oder ruckartige Bewegungen können durch Reizung des Gleichgewichtsorganes Schwindel, Übelkeit und Erbrechen auslösen. Dafür anfällige Personen sollten sich im Flugzeug einen Platz zwischen den Tragflächen und im Reisebus einen der vorderen Sitze aussuchen. Auf dem Schiff gelten Plätze in der Mitte und auf den oberen Decks als günstig. Alkohol und fettes, üppiges Essen sollten vermieden werden, kleinere Knabbereien oder Mahlzeiten zwischendurch können jedoch Linderung bringen. Das langsame Kauen eines Apfels oder einer Ingwerwurzel können ebenfalls empfohlen werden. Oft hilft frische Luft und das Betrachten eines ruhenden Punktes in der Ferne oder am Horizont.

Die angebotenen Medikamente können unangenehme Nebenwirkungen aufweisen und verfehlen dabei oft noch den erwünschten Effekt. Das Reisepflaster SCOPODERM® TTS (hinter das Ohr zu kleben) kommt für Schwangere, Stillende und Kinder nicht in Frage, es kann z.B. Herzrasen auslösen. Es ist wie Meclozin und Cinnarizin verschreibungspflichtig. Als unbedenklich können die homoöpathischen Mittel Cocculus D12 (stündlich 1 Tbl. oder 5 Tropfen, soll auch bei Zeitverschiebung, dem Jet lag, helfen) und VERTIGOHEEL® gelten.

Sonne und Wärme

Auch hierzulande wird die Sonneneinstrahlung wegen Klimaverschiebung und Ozonloch immer stärker, so daß Sonnenschutzmaßnahmen auch zu Hause befolgt werden sollten. Die Wirkung tropischer Sonne, deren Strahlen eher senkrecht einfallen und damit von der Atmosphäre weniger gefiltert werden, ist jedoch noch weitaus intensiver.

Der Sonnenbrand ist eine Form der Verbrennung, oberflächliche Hautschichten werden dabei gereizt oder zerstört. Je nach Hauttypus ist man dafür mehr oder weniger anfällig, es ist jedoch ein weitverbreiteter Irrtum, daß es sich dabei um eine harmlose Erscheinung handelt. Sonnenbrände lassen die Haut vorzeitig altern und welken, und mit jedem durchgemachten Sonnenbrand erhöht sich das Hautkrebs-Risiko.

Daher gilt: Vorbeugen und vermeiden! Am besten im Schatten aufhalten, Kopfbedeckung mit Krempe tragen. Langsam an die Sonne gewöhnen, anfangs nur wenige Minuten, täglich etwas steigern. Notorischen Sonnenanbetern sei Schutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor empfohlen. Besondere Vorsicht ist am Wasser geboten, da hier stärkere Strahlung durch Reflektion herrscht, bei Wind, hier wird die Verbrennung wegen der Abkühlung nicht bemerkt, und im Gebirge, wo eine stärkere Strahlung auftritt, da hier die dünnere Atmosphäre weniger stark filtert.

Wichtigste Maßnahme zur Behandlung ist der Schutz vor weiterer Sonneneinstrahlung. Im leichten Stadium mit Rötung und Brennen der Haut kann Dexpanthenol-Salbe dünn aufgetragen werden. Blasenbildung zeigt ein schwereres Stadium an, kühlende Umschläge mit feuchten Kompressen bringen Linderung, zusätzlich kann eine cortisonhaltige Salbe verwendet werden. Wenn Fieber und Schüttelfrost hinzukommen, ist Bettruhe in einem kühlen, schattigen Raum anzuraten und auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Blasen nicht aufstechen, da sich die Wunden infizieren können.

Unter Sonnenallergie versteht man das Auftreten von juckenden Bläschen an Hautstellen, die der Sonne ausgesetzt waren, oft schon nach wenigen Minuten. Sie tritt meist auf, wenn noch keine Gewöhnung an kräftige Sonneneinstrahlung stattgefunden hat, also in der ersten Frühlingssonne oder bei Aufenthalt in Gegenden mit hoher Strahlungsintensität. Sonnenschutz ist zur Vorbeugung sinnvoll, Calciumtabletten und eine Antihistaminsalbe können die allergische Reaktion abmildern. Am nächsten Tag sollte man die Haut kurz der Sonne aussetzen und die Zeit täglich langsam steigern.

Der Sonnenstich entsteht durch direkte Einstrahlung auf den unbedeckten Kopf. Er äußert sich wie der Hitzschlag. Darunter versteht man eine Überwärmung des gesamten Organismus mit Fieber, Kopfschmerz, Übelkeit und Erbrechen, trockene Haut, kein Schweiß. Im Extremfall kann es zu Benommenheit und Bewußtlosigkeit kommen, dann sollte ärztliche Hilfe gesucht werden, denn es besteht Lebensgefahr! Wichtig ist die Lagerung an einem schattigen Ort, Anbieten von kühlen (nicht jedoch eiskalten) Getränken (natürlich nicht, wenn bereits Bewußtlosigkeit eingetreten ist), Kühlung durch feucht-kalte Umschläge.

Schweißfrieseln und Hitzepocken entstehen auf anfälliger Haut, an Stellen, die durch enganliegende Kleidung am Atmen gehindert wird. Hier kann dünne, lockere Baumwollkleidung und Talcum-Puder Linderung bringen.

Beim Aufenthalt in warmen Gegenden entsteht ein erhöhter Verlust an Flüssigkeit, der durch vermehrtes Trinken ausgeglichen werden muß. Je nach Temperatur können dabei Mengen bis zu zehn Litern erforderlich werden; wer es nicht auf mindestens drei Blasenentleerungen pro Tag mit hellgelbem Urin bringt, hat zu wenig getrunken. An Salz und Gewürzen sollte man nicht sparen, um die beim Schwitzen verlorenen Mineralstoffe zu ersetzen.


Höhenkrankheit

Bei Bergtouren muß der abnehmende Luftdruck bedacht werden, da mit diesem auch das Sauerstoffangebot für den Organismus sinkt. Näherungsweise verringert sich der Luftdruck pro 1000 Höhenmeter um 10 %. Gedankenlosigkeit und Selbstüberschätzung können hierbei große Gefahren heraufbeschwören, auch körperliche Fitness und Klettererfahrung schützen nicht vor der Höhenkrankheit. Daher sollte man sich langsam an die atmosphärischen Verhältnisse gewöhnen: für den Aufstieg von Meereshöhe auf 2500 m zwei Tage einplanen, danach für je 500 m Höhenunterschied einen Tag, Höhen von 5000 m sollte der Untrainierte nicht überschreiten.

Zeichen der Höhenkrankheit können bereits ab 2000 m auftreten, ab 3000 m sind sie häufig: Kopfschmerz, Müdigkeit, Übelkeit, Atemnot, Schlafstörung, schneller Pulsschlag. Diese Warnzeichen können fälschlich auf Anstrengung und Erschöpfung beim Aufstieg zurückgeführt und deshalb nicht beachtet werden. Dann droht eine schwere Lungenstörung, die mit Husten und Atemnot bis zum Ersticken führen kann, sowie eine Hirnschwellung, die sich anfangs mit Bewegungstörungen (z.B. unsicheres Gangbild) und Verwirrtheit äußert und bis zur Bewußtlosigkeit führt.


Vorbeugende Maßnahmen


Behutsame Anpassung an die Höhe: keine Gewalttouren. Gruppen müssen sich nach ihrem schwächsten Glied richten. Ausreichender Schlaf, Ruhephasen einlegen.

Schlafplatz 200 bis 500 m unterhalb der größten erreichten Höhe wählen.

Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes (hervorgerufen durch trockene Luft und vermehrte Abatmung): ausreichend trinken, pro 1000 m Höhe 1,5 Liter zusätzliche Trinkmenge.

Alkohol unbedingt meiden.

Häufige, kleine Mahlzeiten aus leicht verwertbaren Kohlenhydraten wie Obst, Marmelade, Haferflocken.

Vor der Einnahme von Medikamenten, die der Vorbeugung dienen sollen, muß hier gewarnt werden, da sie die Anfangssymptome verdecken und damit zu weiterem Anstieg mit größeren Risiken verleiten.


Behandlung


Bei den ersten Anzeichen: ausruhen, evtl. hinlegen, zusätzlich trinken, leichtes Schmerzmittel (z.B. ASPIRIN®).

Wenn nach einer Stunde keine Besserung eintritt, ist der Abstieg - oder besser Abtransport - um einige hundert Meter erforderlich.

Tips für Schwangere und Kinder

Die Frage, ob Schwangere Fernreisen unternehmen können, kann nicht grundsätzlich beantwortet werden. Zu bedenken ist, daß bereits die Schwangerschaft an sich eine erhebliche Umstellung für den Organismus darstellt und die zusätzliche körperliche und seelische Belastung einer Reise zu einer Überforderung führen kann. Eine ganze Reihe von Medikamenten sollte außerdem in der Schwangerschaft gemieden werden. Wer bisher keine Tropenerfahrung besitzt, sollte sie nicht während der Schwangerschaft erwerben. Falls sich eine Schwangere zu einem Ferntrip entschließt:

Zwischen 4. und 7. Schwangerschaftsmonat besteht das geringste Risiko für Komplikationen, diese Zeit eignet sich daher am besten für Reisen.

Reisedauer nicht länger als 4 Wochen vorsehen.

Flugreisen sind ab der 37. Schwangerschaftswoche verboten; manche Fluglinien verlangen ab der 29. Woche ein Attest über die Flugtauglichkeit.

Der Luftdruck im Flugzeug entspricht einer Höhe von 2000 bis 2300 m und stellt für gesunde Schwangere kein Risiko dar.

Einige Impfungen dürfen in der Schwangerschaft nicht durchgeführt werden Die Gelbfieberimpfung ist erst ab dem 7. Monat erlaubt.

Folgende Malariamittel sind für Schwangere geeignet: Chloroquin, Proguanil und Chinin. Nicht erlaubt sind alle anderen (Sulfadoxin+Pyrimethamin, Sulfalen+Pyrimethamin, Mefloquin, Halofantrin, Doxycyclin). Reisen in Gebiete mit Chloroquinresistenz sind daher zu vermeiden.


Erlaubte Medikamente

(wenn unbedingt erforderlich) sind:
Antibiotika: Penicillin, Erythromycin

Schmerzmittel: Paracetamol

Erbrechen: Metoclopramid (nur kurzfristig)

Salben mit Dexpanthenol und Heparin


Kinder

verkraften Zeit- und Klimaumstellung in der Regel besser als Erwachsene, haben jedoch gegenüber Krankheiten eine geringere Widerstandskraft. Der Flüssigkeitshaushalt ist besonders anfällig, er kann bei Hitze, fieberhaften Erkrankungen, Erbrechen oder Durchfall innerhalb von Stunden entgleisen und rasches ärztliches Eingreifen erforderlich machen.

Impfpläne für Kinder beachten, besonders wichtig sind Impfungen gegen Tetanus, Polio und Masern. Für einige Impfungen existiert ein Mindestalter.

Moskitoschutzmaßnahmen besonders gewissenhaft durchführen.

Malariaprophylaxe altersentsprechend mit Chloroquin, ggf. zusätzlich Proguanil, Dosis beachten.

Fliegen ist für Kinder ab der 2. Lebenswoche erlaubt. Für den Druckausgleich während der Start- und Landephasen sollte man Kleinkindern eine Flasche geben, größere sollen trinken oder einen Bonbon lutschen.


Reise- und Tropenkrankheiten

Bei mehr als der Hälfte aller Tropenreisenden treten gesundheitliche Störungen auf, dabei handelt es sich jedoch meist um harmlose Anpassungs- und Infektionskrankheiten.

Reisediarrhoe und andere Durchfallerkrankungen

Durchfall oder Diarrhoe ist die weitaus häufigste Gesundheitsstörung auf Reisen, mindestens jeder dritte Auslandsreisende leidet zumindest kurzzeitig daran. Die Ursachen sind vielfältig, allein eine Klimaumstellung kann Durchfall auslösen; in manchen Gegenden (Nordafrika, Asien) wirken mit Ricin gestoppte Rotweine wie Abführmittel; in heißen Gegenden muß öfter mit verdorbenen Lebensmitteln gerechnet werden.

Eine Darminfektion nimmt mit der Nahrung ihren Anfang; mit jeder Mahlzeit werden eine Vielzahl von Keimen aufgenommen, die teils durch die Magensäure abgetötet werden, teils sich im Verdauungstrakt ansiedeln. Von verschiedenen Bakterienarten, hauptsächlich aus der Gruppe Escherichia coli leben normalerweise Milliarden in unserem Darm. Auf diese Bakterien der gewohnten Umgebung hat sich unser Körper eingestellt, es findet ein friedliches Zusammenleben statt. Die Colibakterien in anderen Ländern unterscheiden sich aber leicht von unseren. Auf diese fremden Bakterien und Keime des Urlaubslandes reagiert unser Darm dann empfindlich, obwohl sie bei der einheimischen Bevölkerung keinerlei Beschwerden hervorrufen. Meist ist die Sache nach vier bis fünf Tagen ausgestanden, es genügt, auf ausreichende Flüssigkeits- und Mineralstoffzufuhr zu achten.

Gelegentlich rufen aber auch solche banalen Keime hartnäckige Durchfallerkrankungen hervor, die eine medikamentöse Behandlung erforderlich machen, oder es sind Krankheitserreger wie Salmonellen oder Amöben im Spiel. Die gefürchteten Krankheiten Cholera, Typhus und Ruhr sind selten.


Vorbeugung


Trinkwasser

Größte Sorgfalt muß auf das Trinkwasser verwendet werden. Empfehlenswerte Methoden der Trinkwasserdesinfektion sind:

Abkochen: Mindestens fünf Minuten sprudelnd kochen lassen ist ein ziemlich sicheres Verfahren, um auch stark verschmutztes Wasser gesundheitlich unbedenklich zu machen (auch wenn trübes Wasser trüb bleibt).

Filtern: Keramikfilter (z.B. KATADYN) halten in einem engen Porensystem Bakterien und Schwebstoffe zurück, es entsteht keimfreies und klares Wasser. Im Handel sind Aufgußfilter und Handpumpensysteme in verschiedenen Größen. Die Filterkerze muß regelmäßig gereinigt werden.

Chemische Entkeimung: Nicht so sicher wie die beiden anderen Methoden, aber gerade für den Rucksackreisenden oft die einzig praktikable Lösung. In Frage kommen Chlortabletten (z.B. CHLORINA®), die dem Wasser einen ausgeprägten Chlorgeschmack verleihen oder Silbersalze (z.B. MICROPUR®). Mit den Silbersalzpräparaten läßt sich nur klares Wasser entkeimen, da Schwebeteilchen die Ionen binden und die Keimabtötung verhindern. Beide Verfahren sind wirkungsvoll gegen Bakterien, jedoch werden Zysten (widerstandsfähige Dauerformen von Amöben und Lamblien) nicht angegriffen.

Getränke

Unbedenklich sind in der Regel die Getränke internationaler Limonadenhersteller, aber nicht mit Eiswürfeln servieren lassen! Bei der Kaffee- und Teezubereitung kocht das Wasser nicht ausreichend lang, um Keimfreiheit zu bewirken, immerhin wird aber eine gewisse Keimverminderung erreicht.

Der Alkoholgehalt von Cocktails o.ä. hat keine desinfizierende Wirkung. Zum Zähneputzen sollte nur Trinkwasser verwendet werden.

Alle Getränke (und Eiswürfel) sind nur so sicher,

wie das zu ihrer Zubereitung verwendete Wasser!



Lebensmittel

Auch bei der Auswahl des Essens sollte man Umsicht walten lassen. Rohe oder halbrohe Fleisch- und Fischgerichte sind besonders gefährlich, da sich Eiweißzersetzung und Keimwachstum in der Wärme schneller vollziehen, außerdem können diese Lebensmittel noch eine Reihe wirklich gefährlicher Parasiten wie Fischbandwurm oder Leberegel enthalten. Rohes Gemüse (Salat) ist oft mit Fäkalien gedüngt und sollte daher ebenfalls gemieden werden.

Tiefgefrorenes bietet keine Garantie auf Keimfreiheit, Eisspeisen, Milch, eier- oder mayonnaisehaltige Lebensmittel stellen gute Bakteriennährböden dar. Ebenfalls bedenklich sind vorgekochte Gerichte, wie sie z.B. an Straßenständen angeboten werden. Am sichersten sind gerade zubereitete, gut gekochte Speisen und schälbares Obst. Soweit Obst und Gemüse nicht gekocht oder geschält werden können, empfiehlt sich zumindest das kurze Einlegen in kochendes Wasser und anschließendes Abspülen mit sauberem Wasser. Tomaten lassen sich nach dieser Maßnahme außerdem leicht schälen.

Konservendosen vor und beim Öffnen genau überprüfen: Aufgetriebene Deckel oder Zischen beim Öffnen weisen auf gasbildende Bakterien hin, die eine gefährliche Nervenkrankheit, den Botulismus, verursachen können. Konserven mit eingedelltem Deckel sind unbrauchbar, weil die innere Schutzschicht zwischen Blech und Doseninhalt beschädigt ist.

In der Praxis ist es nicht immer möglich, alle Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten. Nicht jeder Geldbeutel erlaubt eine Mahlzeit in einem besseren Lokal, wer den Kontakt mit Einheimischen sucht, wird ihn eher dort finden, wo es nach unseren Maßstäben nicht so hygienisch zugeht. Gerade bei Einladungen müssen aus Taktgefühl Kompromisse geschlossen werden. Halten Sie die Augen offen und nehmen Sie von bedenklichen Speisen und Getränken nur kleine Mengen zu sich. Bei längeren Tropenaufenthalten gewöhnt sich der Körper an die dort vorkommenden Umgebungskeime und gewinnt an Widerstandskraft. Dies sollte jedoch nicht dazu verleiten, alle Vorsichtsmaßnahmen zu ignorieren, da sich das Risiko, eine ernsthafte Infektion (z.B. Amöben oder Typhus) zu erwerben, nicht verringert.

Selbsthilfe

Wenn trotz aller Vorsicht Durchfall auftritt:

Zunächst muß der erhöhte Flüssigkeits- und Mineralverlust ausgeglichen werden, hier helfen Rehydrationsgetränke (siehe Reiseapotheke). Zur Geschmacksverbesserung kann Fruchtsaft beigemischt werden.

Nahrungspause. Für mindestens 6 Stunden nichts essen. Danach, wenn möglich, Getreideschleimsuppe, Zwieback o.ä.

Bei gleichzeitigem Erbrechen und/oder fieberhaftem Verlauf kann es sich auch um die Erstsymptome einer Malaria handeln. (Prophylaxe konsequent durchgeführt? Resistenzgebiet?)

Ohne schädliche Nebenwirkungen kann eine Therapie mit PERENTEROL® begonnen werden, diese medizinische Hefe hilft, wieder eine normale Darmflora aufzubauen. Kohlekompretten sind meist nicht so wirkungsvoll.

Durchfall mit Blutbeimengung weist auf eine Infektion mit Geschwüren im Dickdarm hin: Ruhr, ausgelöst durch Shigellen oder Amöben. Arzt aufsuchen.

Falls nach 3 Tagen keine Besserung eintritt und/oder noch Fieber besteht, ist ebenfalls ärztlicher Rat einzuholen - eine banale Reisediarrhoe sollte sich schon gebessert haben. Wenn dann kein Arzt aufgesucht werden kann, empfiehlt sich antibiotische Behandlung für 3 Tage mit Cotrimoxazol (z.B. BACTRIM FORTE® 2 x 1 Tbl.).

Loperamid, ein Medikament, das die Darmbewegung hemmt (böse Zungen sagen lähmt), sollte nur schweren Verläufen vorbehalten bleiben, da es zwar den Durchfall bremst, dadurch aber die den Durchfall verursachenden Krankheitserreger oder Giftstoffe schlechter ausgeschieden werden.

Erreger, die hartnäckige Durchfälle verursachen



Salmonellen

Eine Bakteriengruppe, die Durchfallerkrankungen verschiedener Schweregrade, z.T. begleitet von Erbrechen und Fieber, bewirkt. Die Diagnose läßt sich nur über eine Stuhluntersuchung sichern. Die leichteren Formen sind mit den o.g. Maßnahmen zu behandeln, schwere Fälle erfordern eine antibiotische Behandlung unter ärztlicher Kontrolle (z.B. 4 x 1 g Ampicillin) je nach Verlauf für 1 bis 2 Wochen.


Typhus

Auch Typhus (engl. typhoid fever) wird von Salmonellen (der Art Salmonella typhi) verursacht. Die Inkubationszeit (Zeitraum von der Ansteckung bis zum Auftreten von Krankheitszeichen) ist mit 8 bis 14 Tagen relativ lang. Hier stehen anfangs hohes Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen und ein Hautausschlag im Vordergrund, der Durchfall kann mit Verstopfung abwechseln. Bei Typhusverdacht sollte man sich in ärztliche Hände begeben, da Komplikationen wie Gallenblasenentzündung oder Darmperforation (Durchbruch) möglich sind. Zur Behandlung wird oft in Ländern der 3. Welt Chloramphenicol (3 x 1 g für 14 Tage) verwendet, wegen gefährlicher Nebenwirkungen und hoher Resistenzrate ist jedoch Amoxicillin (3 x 2 g) oder Ceftriaxon (2 x 1 g, nur als iv. Spritze verfügbar) vorzuziehen.


Bakterielle Ruhr

Bei dieser Ruhr (engl. Bacillary dysentery), hervorgerufen durch Shigellen, steht ebenfalls die Übertragung durch mit Fäkalien verunreinigtes Wasser und Nahrungsmittel im Vordergrund. Nach 1 bis 4 Tagen plötzliches Auftreten von hohem Fieber, Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall, oft mit Blutbeimengung. Die Behandlung besteht aus Cotrimoxazol über 5 Tage.


Amöben

Auch Amöben können eine Form der Ruhr (Amöbenruhr, engl. Amebic dysentery) auslösen. Diese Einzeller (Protozoen der Art Entamoeba histolytica) sind weltweit verbreitet, jedoch besonders in tropischen und subtropischen Regionen. Auch sie gelangen mit verunreinigtem Wasser oder Nahrungsmitteln in den Darm, wo sie nicht unbedingt Beschwerden hervorrufen müssen; in diesem Fall besteht eine asymptomatischer Infekt. In manchen tropischen Gegenden sind 30% der Bevölkerung Amöbenträger.

Die milde Form eines symptomatischen Infektes besteht in Leibschmerzen, Blähungen, Übelkeit und Durchfall und ist damit im Erscheinungsbild nicht von einfachen Durchfallerkrankungen zu unterscheiden, Klärung kann hier nur eine Stuhluntersuchung bringen.

Aus unbekannten Gründen, möglicherweise wenn der Darm durch andere Infektionen oder Reize bereits vorgeschädigt ist, dringen die Erreger in die Darmwand ein und verursachen Entzündungserscheinungen und Geschwüre. Diese Variante nennt man invasive Verlaufsform. Dann kommt es zu den charakteristischen Symptomen mit halbflüssigem oder flüssigem Stuhlgang, der mit Schleim und Blut durchsetzt ist; beschwerdefreie Phasen zwischendurch sind möglich.

Eine schwerwiegende Komplikation ist der Leberabszeß: Amöben sind über den Blutweg in die Leber gelangt und verursachen dort Gewebszerstörung und Eiterbildung. Solche Abszeßhöhlen können bis zu 10 cm groß werden. Dieser Vorgang ist von Fieber und starken Schmerzen im rechten Oberbauch, die bis in die Schulter ausstrahlen können, begleitet.

Auch asymptomatische, von Beschwerden freie Amöbenträger scheiden die Protozoen (in einer widerstandsfähigen abgekapselten Form, den Zysten) aus und tragen deshalb zur Weiterverbreitung bei. Bei Abwehrschwäche, z.B. ausgelöst durch eine andere Erkrankung, kann sich aus einem asymptomatischen Infekt ein symptomatischer entwickeln. Daher sollte bei Amöbennachweis im Stuhl grundsätzlich behandelt werden.

Ein gesunder Ausscheider von Zysten kann sich überlegen, ob er die Behandlung zurückstellt, bis er wieder daheim ist, ein besonders geeignetes Mittel für diesen Fall ist Paromomycin (z.B. 3 x 2 HUMATIN® Kps. für 7 Tage). Dieses Medikament wirkt aber nur im Darm und wird vom Körper nicht aufgenommen. Es kann auch bei der milden Verlaufsform eingesetzt werden, jedoch ist hier wie bei der invasiven und der Abszeßform Metronidazol (3 x 750-800 mg für 10 Tage) vorzuziehen; da dieses Mittel über die Blutbahn aufgenommen wird, kann es auch auf Erreger in Schleimhaut und Leber wirken. Auf andere Medikamente darf nur nach eingehender Untersuchung ausgewichen werden, da sie z.T. erhebliche Nebenwirkungen haben oder nicht für alle Krankheitsvarianten geeignet sind.


Lamblien

Lamblien (Giardia lamblia) sind wie Amöben weitverbreitete einzellige Darmparasiten, deren Träger nicht unbedingt Beschwerden verspüren. Auch der Ansteckungsweg ist der gleiche. Falls Symptome auftreten, sind dies meist Blähungen, Übelkeit, Bauchkrämpfe und Durchfall. Die Diagnose läßt sich über eine Stuhluntersuchung stellen. Eine Behandlung ist nur bei Krankheitszeichen erforderlich und besteht aus Metronidazol (3 x 250 mg für 5 Tage) oder Quinacrin (3 x 100 mg für 5 Tage).


Würmer

Eine Reihe von Wurmarten wie Spulwürmer, Madenwürmer (Oxyuren), Peitschenwürmer, Trichinen und Bandwürmer werden ebenfalls über die Nahrung aufgenommen, Hakenwürmer leben im Boden, ihre Larven dringen über Verletzungen oder nackte Füße in den Körper ein.

Die Diagnose läßt sich über den Nachweis von Würmern oder deren Eier im Stuhl stellen, die Behandlung richtet sich nach der Art: Mebendazol für Spul-, Haken-, Peitschen- und Madenwürmer, Tiabendazol gegen Trichinen, Praziquantel oder Niclosamid gegen Bandwürmer. Einige Würmer können gefährliche Komplikationen auslösen, darum sollte man sich unbedingt ärztlich untersuchen lassen. Nach der Behandlung ist eine erneute Stuhluntersuchung sinnvoll, um festzustellen, ob Würmer überlebt haben.



Verschiedene Formen der Hepatitis

Unter dem Begriff der Hepatitis sind verschiedene durch Viren bedingte Leberentzündungen zusammengefaßt, deren Krankheitsverläufe ähnlich sind und die in der Regel mit einer Gelbsucht einhergehen. Bisher konnten 6_verschiedene Erreger nachgewiesen werden, mehrere weitere werden vermutet.


Hepatitis A

Die Hepatitis A, früher auch infektiöse oder epidemische Gelbsucht genannt, wird hauptsächlich über Lebensmittel übertragen, die mit Fäkalien in Berührung kamen, etwa durch Düngung oder durch Abwassereinleitung in Flüsse, aus denen Trinkwasser gewonnen wird. Als häufigste Infektionsquelle gelten Austern, Muscheln und rohe Salate. In Shanghai trat 1988 eine Epidemie auf, bei der binnen kurzem 300.000 Personen nach Verzehr ungenügend gekochter Flußkrebse erkrankten. Die Viren waren auf dem Abwasserweg in den Fluß gelangt. Möglich ist auch die Übertragung durch andere Körpersekrete und Blut, diese spielt aber eine untergeordnete Rolle.

Die Erkrankung beginnt rund 4 Wochen nach der Ansteckung mit uncharakteristischen Zeichen wie Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Appetitverlust, Mattigkeit und Gelenkschmerzen; nach einer weiteren Woche kann die Gelbsucht (Gelbfärbung der Bindehaut am Auge und der Haut) hinzukommen, dabei wird der Urin dunkel und der Stuhlgang hell, gelblich bis weiß. Innerhalb von zwei bis vier weiteren Wochen klingt die Erkrankung ab. Das ganze Krankheitsgeschehen kann auch mild und abgeschwächt verlaufen, so daß sich die Diagnose manchmal nur im Nachhinein über eine Blutuntersuchung stellen läßt, vereinzelt gibt es aber auch Fälle, die zum Tode führen.

Wer diese Leberentzündung durchgemacht hat, erwirbt eine wahrscheinlich lebenslange Immunität. Chronische Verläufe mit dauerhafter Leberschädigung kommen nicht vor. Eine spezifische Behandlung gibt es nicht, um so wichtiger ist daher die Vermeidung. Bereits 2 Wochen vor dem Auftreten von Krankheitszeichen scheidet der Infizierte mit Stuhl und Speichel die Erreger aus und kann damit weitere Personen anstecken. Auf Hygieneregeln, Trinkwasserqualität und Zubereitung von Speisen ist deshalb zu achten (s. auch Kapitel Durchfall). Vor längeren oder häufigen Tropenaufenthalten ist die aktive Impfung gegen Hepatitis A zu empfehlen (s.o.). Zuvor sollte man jedoch einen Test auf Hepatitis-A-Antikörper im örtlichen Hygieneinstitut machen lassen (ca. 30 DM). Gegebenenfalls erspart man sich so die teure Impfung.


Hepatitis B

Die Hepatitis B wurde früher auch Serum- oder Transfusionshepatitis genannt, da sie sich überwiegend durch Bluttransfusionen und infiziertes Spritzenmaterial überträgt. Der Ansteckungsweg über Stuhlgang, Sperma und Speichel ist aber ebenfalls möglich. Besondere Gefährdung, eine B-Hepatitis zu erwerben, besteht deshalb für Drogenabhängige und Personen, die mit infizierten Spritzen oder Instrumenten (Impfungen, Akupunkturnadeln, Tätowieren, Ohrlochstechen) behandelt wurden, außerdem ist die sexuelle Übertragung häufig, insbesondere im Bereich der Prostitution.

Diese Form hat eine längere Inkubationszeit (2 bis 6 Monate), die Symptome sind ähnlich wie bei der Hepatitis A, der Verlauf aber meist schwerer und langwieriger, bis zu einem halben Jahr. Nach Abklingen der akuten Krankheit ist man entweder geheilt und immun, in 10% der Fälle geht die Entzündung jedoch in ein chronisches Stadium über, das mit schweren Störungen der Leberfunktion einhergeht, manchmal entwickelt sich nach Jahren sogar ein Leberkrebs. Auch für die Hepatitis B gibt es keine wirksame Behandlung, es gilt, die Ansteckung unter Beachtung des Übertragungsweges zu vermeiden. Für gefährdete Personen kommt die aktive Impfung mit Hepatitis-B-Impfstoff in Frage.


Weitere Hepatitisformen

Die folgenden Hepatitisformen werden manchmal auch Non-A/Non-B-Hepatitis genannt, weil sie nicht von den am längsten bekannten Typen A und B verursacht werden.

Dabei ist die Hepatitis C eine Variante, die in Übertragungsweg und Verlauf der B-Form ähnelt, Übergang in eine chronische Form ist häufig, es steht aber kein Impfstoff zur Verfügung, so daß nur die Vermeidung der Ansteckung angestrebt werden kann.

Die Hepatitis D befällt nur Personen, die den Hepatitis-B-Virus (bei akuter Erkrankung oder in chronischer Verlaufsform) im Körper haben, dann entsteht ein dramatisches, nicht selten tödliches Krankheitsbild, das meist nicht ausheilt, sondern in ein chronisches Stadium mit dauerhafter Leberschädigung übergeht. Impfschutz gegen Hepatitis B bedeutet auch Schutz vor der Hepatitis-D-Infektion.

Die Hepatitis E wird wie die Hepatitis A hauptsächlich durch Nahrungsmittel übertragen, sie ähnelt ihr auch im Verlauf und darin, daß sie nach der akuten Phase ausheilt. Sie kommt vor allem in Afrika, Asien und Zentralamerika vor. Ein Impfstoff ist noch nicht entwickelt worden.

Bei der Hepatitis G ist bisher nur der Übertragungsweg mittels Blutkontakt nachgewiesen. Erkenntnisse über den langfristigen Verlauf und mögliche Spätfolgen liegen noch nicht vor.


Behandlung

Für keine dieser Viruserkrankungen gibt es eine kausale medikamentöse Behandlung. Folgende Allgemeinmaßnahmen sind hilfreich: Ruhe, viel Liegen, bis die Gelbsucht abgeklungen ist. Keinesfalls Alkohol trinken, mindestens bis 6 Monate nach Abklingen der Krankheitszeichen. Vitaminreiche Kost ist sinnvoll, jedoch vermehrt auf Hygiene der Nahrungsmittel achten. Medikamente nur wenn unbedingt nötig und kurzfristig einnehmen, da diese die erkrankte Leber zusätzlich belasten, in Frage kommen Fiebermittel (ASS oder Paracetamol) oder Mittel gegen Erbrechen (Metoclopramid). Nach der Heimkehr sollte man den Arzt aufsuchen, damit durch eine Blutuntersuchung festgestellt werden kann, welche Hepatitisform vorgelegen hat und ob ein Anhaltspunkt für einen chronischen Verlauf besteht.



Insekten als Krankheitsüberträger

Im Zusammenhang mit Insekten und anderen Kleintieren sind zweierlei Erkrankungsgruppen zu unterscheiden: einmal die durch das Tier selbst verursachte Krankheit (z. B. die von der Krätzmilbe verursachte Krätze), zum anderen die vom Tier übertragene Krankheit. Während die Erkrankungen der ersten Gruppe wie Krätze oder der Befall mit Flöhen oder Läusen hauptsächlich durch Juckreiz lästig, jedoch selten gefährlich sind, sind viele Krankheiten aus der zweiten Gruppe ernst, manche sogar lebensgefährlich.


Milben

Milben sind kleine Spinnentiere. Die Krätzmilbe gräbt Gänge unter der Haut, in die Eier und Kot abgelegt werden, hierdurch entsteht starker Juckreiz. Sie überträgt keine Krankheiten. Die von Krätze befallene Haut kann von Bakterien leichter infiziert werden, wodurch eitrige Wunden entstehen können.

Die in Ostasien und Australien vorkommenden Mäuse- und Rattenmilben können Milbenfleckfieber übertragen. Die Behandlung kann mit Lindan (Vorsicht giftig!) oder ungefährlicher mit Benzylbenzoat erfolgen.


Läuse

Diese Hautparasiten ernähren sich von Blut.

Filzläuse (Sackratten) übertragen keine Krankheiten; sie setzen sich in Scham- und Körperhaaren fest, Obergrenze sind meist die Augenbrauen. An den befallenen Stellen verspürt man Juckreiz, manchmal kann man die Tiere selbst als winzige dunkle Punkte wahrnehmen. Die Plagegeister erwirbt man über Intimkontakte. (Die Geschichte von der verlausten Bettwäsche im Hotel ist eher eine Schutzbehauptung!)

Kopfläuse befallen nur das Kopfhaar, Kleiderläuse nisten sich bevorzugt in Kleidungsstücken ein, beide Arten werden durch direkten Kontakt, aber auch durch Wäsche und Bettzeug übertragen. Unangenehmer als der Juckreiz ist die mögliche Ansteckung mit Fleckfieber, Rückfallfieber oder gar Pest. Zur Bekämpfung kann Lindan oder ein Mittel, das Pyrethrine enthält, eingesetzt werden.


Flöhe

Flöhe sind ebenfalls blutsaugende Hautparasiten, die dank ihres Sprungvermögens leicht den Wirt wechseln können. Die meisten Floharten haben einen bevorzugten Wirt und tragen auch dessen Namen; so gibt es u. a. Menschen-, Hunde-, Katzen- und Rattenflöhe.

Besonders gefährlich sind die Rattenflöhe, die auf Menschen überspringen und Pest und eine Fleckfieberart übertragen können.

Sandflöhe bohren sich in die unbekleidete Haut (besonders Füße) und verursachen dort Entzündungen. Zur Bekämpfung der Flöhe kommt man um Insektizide wie Lindan meist nicht herum. Sämtliche Kleidung und die Bettwäsche sind gründlich zu waschen.


Wanzen

In Mittel- und Südamerika wird die Schlafkrankheit durch den Kot bestimmter Wanzenarten übertragen. Ansonsten nur belästigende Stiche, diese verursachen juckende Quaddeln. Behandlung der Hauterscheinungen z.B mit FENISTIL®-GEL, gegen die Wanzen helfen nur Insektizide.


Zecken

Zecken sitzen auf Bäumen oder Sträuchern, sie lassen sich auf einen vorbeikommenden Warmblütler fallen und bohren sich in die Haut ein, um Blut zu saugen. Der Biß ist nicht schmerzhaft und wird meist nicht bemerkt. Wenn sich die Zecke vollgesaugt hat, löst sie sich und verläßt ihren Wirt.

Die Zecke kann dabei Träger von verschiedenen Keimen sein, nämlich der FSME (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis) und der Borreliose. Die FSME ist eine gefährliche Hirnhautentzündung, ihr derzeitiges Verbreitungsgebiet umfaßt in Deutschland Teile Bayerns, Baden-Württembergs und Sachsens. Sie tritt außerdem in Österreich, Schweiz, Tschechien, Slowakien, Slowenien, Kroatien, Ungarn, Polen, Südfinnland und Südschweden auf.

In den Ländern der ehemaligen Sowjetunion existiert ein RSSE genanntes Virus, das mit dem FSME-Virus verwandt ist.

Es gibt inzwischen eine gut verträgliche Impfung, die allen zu empfehlen ist, die sich in den genannten Gebieten häufiger in Wald- oder Buschlandschaften aufhalten, diese Impfung schwächt auch den Verlauf der RSSE ab.

Borreliose ist eine bakterielle Entzündung, die schleichend verläuft. Erstes Anzeichen ist eine kreisförmige Rötung um die Zeckenbißstelle, die frühestens nach einer Woche (also lange nachdem die Zecke abgefallen ist oder entfernt wurde) oder später auftritt, der Kreis nimmt langsam über Wochen an Durchmesser zu und verblaßt. Oftmals wird dieses Krankheitsstadium übersehen. Wochen später (manchmal auch erst nach ein bis zwei Jahren) kann es zu diffusen Gelenkschmerzen kommen oder auch zur Erkrankung des Nervensystems (z.B. Lähmungserscheinungen, Nackensteifigkeit, Kopfschmerz), seltener ist eine Herzbeteiligung. Die Erkrankung kann mit Penicillin oder Tetracyclin behandelt werden, die Heilung ist um so wahrscheinlicher, je früher mit der Therapie begonnen wird, aber auch fortgeschrittene Krankheitsbilder sind schon erfolgreich behandelt worden.

Man sollte sich im Wald durch langärmlige Kleidung und lange Hosen vor Zeckenbissen schützen. Nicht durchs Gebüsch streifen! Nach Waldspaziergängen den Körper gründlich nach krabbelnden oder eingedrungenen Zecken absuchen. Bereits festgesaugte Zecken sollte man mit einem Tropfen Öl (oder Spucke) bedecken, so lösen sie meist ihre Beißwerkzeuge und Krallen und lassen sich mit einer Pinzette unter leichter Drehbewegung entfernen. Dabei das Tier möglichst nicht quetschen, sonst entleert es seinen Mageninhalt und mit ihm eventuelle Krankheitserreger in die Wunde. Darauf achten, daß die ganze Zecke entfernt wird, zurückgebliebene Köpfe führen zu eitrigen Wunden.



Bilharziose


Unter Bilharziose oder Schistosomiasis versteht man chronische Infektionskrankheiten durch den Befall mit Eingeweideparasiten der Gattung Schistosoma oder Pärchenegel. Diese Wurmart ist in Afrika und Nahost (Schistosoma haematobium), Afrika, Südamerika und Karibik (Sch. mansoni) sowie Asien (Sch. japonicum) verbreitet.

Der Entwicklungszyklus dieser drei Arten ist gleich: In Wasserschnecken reifen die Eier, die geschlüpften Larven (Zerkarien) dringen beim Baden durch die Haut ein und wandeln sich im menschlichen Körper zum erwachsenen Wurm. In Stuhl und Urin werden wieder Eier ausgeschieden, der Kreis schließt sich, wenn die Ausscheidungen in ein Gewässer gelangen und von Wasserschnecken aufgenommen werden. Aufgrund fehlender Hygienemaßnahmen ist in manchen Gegenden die Hälfte der Bevölkerung von diesen Parasiten befallen, weltweit schätzt man ca. 300 Millionen Erkrankte!

Wenn die Larven die Haut durchbohren, kann das mit Juckreiz und Rötung einhergehen, die ersten Krankheitszeichen treten frühestens einen Monat später auf, können aber auch Jahre auf sich warten lassen. Durch Darmbefall (Sch. mansoni und japonicum) kommt es zu blutigem Stuhlgang und Durchfall, bei weiterem Fortschreiten können sich die Würmer in der Leber und anderen Organen ausbreiten. Sch. haematobium bevorzugt Blase und Harntrakt, so daß Zeichen einer Blasenentzündung und blutiger Urin auffallen. Langfristig kommt es bei allen Formen zu Blutarmut.

Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Um sich vor einer Infektion zu schützen, sollte man Baden in stehenden oder langsam fließenden Gewässern der Verbreitungsgebiete unterlassen. Auch klares Wasser kann die Larven enthalten; die Übertragungsquelle mit den larvenausscheidenden Schnecken kann in einem Bach etliche Kilometer entfernt liegen. Bereits kurzer Kontakt mit dem Wasser (Waschen, Trinken) kann genügen. Besonders gefährlich ist das Waten in Reisfeldern. Für die Schwere der Erkrankung ist die Anzahl der eingedrungenen Zerkarien ausschlaggebend.

Behandlung: Das beste Medikament gegen Bilharziose ist Praziquantel, das in hoher Dosierung genommen werden muß. Der Behandlung sollte jedoch eine Untersuchung z.B. mittels Bluttest oder Nachweis der Wurmeier vorausgehen. Bei konsequenter Behandlung - und diese ist für Reisende einfacher durchführbar, als für die einheimische Bevölkerung, die den Erregern ständig ausgesetzt ist - kann die Erkrankung geheilt werden. Nach 3 und 6 Monaten ist dann noch eine erneute Untersuchung auf Wurmeier notwendig.



Filariose

Verschiedene Stechmückenarten sind die Überträger der Fadenwürmer oder Filarien, die in den subtropischen und tropischen Regionen Afrikas, Asiens sowie Mittel- und Südamerikas vorkommen. Die Parasiten siedeln sich im Bindegewebe und Lymphsystem an, wo es meist erst im Verlauf von Monaten zu Schwellung und Entzündungszeichen kommt. Die Schwere der Erscheinungen hängt von der Anzahl der eingedrungenen Filarien und der Zahl der Wiederholungsinfektionen ab.

Die Durchseuchung der Bevölkerung in den Endemiegebieten ist hoch, und im chronischen Stadium bestehen kaum Heilungschancen. Für Kurzzeitreisende ist die Gefahr einer chronischen Erkrankung gering, im akuten Stadium treten Fieber, Gliederschmerzen und Schwellung der Lymphknoten auf, die Lymphgefäße treten als rote Stränge hervor. In der chronischen Phase kommt es zu monströsen Schwellungen der Gliedmaßen, die wegen der Ähnlichkeit mit Elefantenbeinen auch Elephantiasis genannt wird. Die medikamentöse Behandlung bedarf ärztlicher Aufsicht.


Gift- und Stacheltiere an Land

Bei sämtlichen Verletzungen ist der Tetanusimpfschutz unbedingt erforderlich.

Schlangen

Schlangenbisse sind erfreulicherweise seltene Ereignisse, auch Giftschlangen greifen meist nur als Abwehrreaktion an. Das Tragen von festem Schuhwerk, auch als Schutz gegen Blutegel, Insekten und Skorpione ist grundsätzlich zu empfehlen. Schuhe und Kleidung müssen vor dem Anziehen überprüft und ausgeschüttelt werden, da Schlangen und Skorpione gerne in ihnen übernachten. Gegen viele Schlangengifte gibt es ein Antiserum, im Notfall steht es aber nicht unbedingt zur Verfügung, da diese Substanzen recht teuer sind und gekühlt aufbewahrt werden müssen. Um das richtige Serum auswählen zu können, ist eine genaue Beschreibung der Schlange sehr hilfreich. Für den absoluten Notfall sollte man in Gefährdungsgebieten immer eine leicht unterzubringende Rasierklinge bei sich haben.


Hilfe im Notfall

Das Körperteil mit der Bißstelle soll möglichst überhaupt nicht mehr bewegt werden, bei Biß am Bein keinesfalls mehr laufen.

Falls innerhalb einer halben Stunde ein gut ausgerüstetes Krankenhaus erreicht werden kann, sollte das verletzte Körperteil in Tieflage ruhiggestellt und warmgehalten werden, anschließend rascher Transport.

In allen anderen Fällen muß vor Ort eine Notbehandlung beginnen: innerhalb der ersten 5 Minuten je einen geraden Schnitt durch jede Bißwunde (z.B. mit einer Rasierklinge), 1 cm lang und 5 mm tief, die Wunden ausbluten lassen; besser wäre das Absaugen mit einem speziellen Absauggerät Extraktor, das einer Spritze ähnelt und für rund 40 DM erworben werden kann. Keinesfalls sollte mit dem Mund abgesaugt werden.

Körperteil 15 cm oberhalb der Bißstelle abbinden (mit Gürtel, Binde oder Damenstrumpf, keinesfalls Schnur, Draht o.ä. verwenden), um den Rückstrom vergifteten Blutes zu verhindern. Es muß jedoch noch Blut hineinfließen können, daher Puls am Handgelenk oder Fußrücken tasten und Binde ggf. lockern.

Der Gebissene soll viel trinken, jedoch keinen Alkohol.

Als Schmerzmittel ist Paracetamol erlaubt.

Die früher empfohlene Kühlung oder Eisbehandlung hat sich als ungünstig erwiesen und sollte nicht mehr durchgeführt werden!

Jeder von einer Schlange Gebissene gehört so schnell wie möglich in ein Krankenhaus!


Skorpione

Skorpione kommen in allen subtropischen und tropischen Gegenden und im Mittelmeerraum vor. Sie sind nachtaktive Tiere, die sich tagsüber zwischen Steinen, Blättern oder im Sand aufhalten. Die meisten Arten verursachen ungefährliche Stiche, die ähnliche Beschwerden wie Bienen- oder Wespenstiche hervorrufen, bei den giftigeren Arten kommt es zu starkem Schmerz, Taubheit des betreffenden Körperteils, in seltenen Fällen kommen Muskelkrämpfe, Atembeschwerden und Herzrasen hinzu. Die Unterscheidung hinsichtlich der Gefährlichkeit ist für einen Laien nicht möglich, so daß nach jedem Stich Vorsicht geboten ist. Besonders gefährlich können Skorpionstiche für Kinder unter 5 Jahren sein. Für manche giftige Arten existiert ein Antiserum (Gegengift).


Behandlung:

Ruhigstellen des gebissenen Körperteils.

Einstichstelle kühlen, evtl. mit Eis.

Antihistamintabletten (z.B. 3 Tbl. TAVEGIL®) und evtl. Schmerzmittel geben.

In ärztliche Behandlung begeben, dabei möglichst Beschreibung des Skorpions hinsichtlich Größe und Farbe.

Die Stiche mancher Skorpionarten können noch nach Monaten Gefühlsstörungen hervorrufen.


Spinnen

Fast alle Spinnenarten sind giftig, jedoch besitzen die meisten zu kurze oder weiche Beißwerkzeuge, um menschliche Haut zu durchdringen. Gefährlich können besonders Vogelspinnen-, Bananenspinnen-, Tarantel- und Schwarze-Witwen-Arten werden. Für die Behandlung gelten dieselben Regeln wie beim Skorpionstich; auch wenn ein tödlicher Ausgang selten ist, sollte möglichst ein Krankenhaus aufgesucht werden. Für die hochgiftigen Spinnenarten gibt es Antiseren, die Verfügbarkeit im Bedarfsfall hängt jedoch von der medizinischen Infrastruktur ab.

Seeigel

In allen Meeren heimisch sind Seeigel, deren Bekanntschaft man bereits in Strandnähe machen kann. Ihre mit Widerhaken bewehrten Stacheln dringen tief in die Haut ein, sind schwierig herauszuziehen und brechen leicht ab. Trotzdem sollte man versuchen, sie unverzüglich zu entfernen, da die Wunden dazu neigen, sich zu entzünden. Oberflächliche Stacheln lassen sich mit Essig auflösen, da sie aus Kalk bestehen: Wunde mehrfach mit Essig benetzen oder eine essiggetränkte Kompresse auflegen. Eine andere Methode, Stacheln zu entfernen, ist das Aufkleben und vorsichtige Wiederabziehen von Pflaster. Einen gewissen Schutz bieten beim Strandlaufen, Baden oder Schnorcheln Badesandalen.


Nesseltiere

Bei Kontakt mit Nesseltieren, besonders Quallen, können Tentakeln und Nesselschleim an der Haut haften bleiben. Sie sollten abgewischt werden, dabei jedoch Handschuh, Lappen o.ä. verwenden. Als nächstes Essig- oder Alkoholauflagen, besonders wirkungsvoll soll der Saft der Papaya sein. Abspülen mit Wasser verstärkt die Schmerzen! Großflächiges Aufbringen einer Antihistaminsalbe und Antihistamintabletten lindern Schmerz und können Blasen- und Quaddelbildung eindämmen.


Giftfische

Verletzungen durch Giftfische werden meist durch Stechrochen und Petermännchen verursacht, da beide Arten auch in Strandnähe leben. Die Tiere können tiefe Wunden hinterlassen, in denen Stachelscheiden verbleiben. Vorbeugende Maßnahmen sind das Tragen von Badeschuhen und ein schlurfender Gang, der die Fische aufscheucht und weniger Gefahr birgt, auf einen zu treten.


Behandlung bei Stichen durch Giftfische

Desinfektionsmittel anwenden.

Stachelreste entfernen, evtl. muß die Wunde ausgeschnitten werden.

Fischgifte werden durch Hitze inaktiviert, deshalb heißes Wasser bis zur Erträglichkeitsgrenze in die Wunde geben, trocken-heiße Kompressen auflegen oder mit brennender Zigarette so nahe wie möglich herangehen.

Gegen den Schmerz können Lokalanästhetika verwendet werden.

Je nach Gift kann Schockbekämpfung erforderlich werden.

Wegen der Infektionsneigung muß ein Antibiotikum gegeben werden.


Sexuell Übertragbares

Unter Geschlechtskrankheiten versteht man eine Reihe von Erkrankungen, die überwiegend oder ausschließlich durch sexuelle Kontakte übertragen werden. Dazu gehören

die klassischen Geschlechtskrankheiten Syphilis, Gonorrhoe und weicher Schanker,

die Viruserkrankungen Genital-Herpes und Feigwarzen,

Pilz- (Candida-), Chlamydien-, Trichomonaden- und unspezifische Infektionen der Geschlechtsorgane,

AIDS.

Eine Reihe weiterer Infektionen wie Hepatitis, Amöben oder Giardia werden gelegentlich bei Sexualkontakten erworben.

Weltweit treten jährlich 250 Millionen Neuerkrankungen dieser Art auf, und zu der Verbreitung leisten Touristen leider einen wesentlichen Beitrag. Auf das unbekümmerte Verhalten mancher Männer ist es auch zurückzuführen, daß Syphilis- und Gonorrhoe-Erreger resistent (widerstandsfähig) gegen die bisherigen Medikamente geworden sind, so daß z.T. erheblich höhere Dosen oder andere Mittel erforderlich sind. Bei richtiger Behandlung können diese Krankheiten aber weiterhin geheilt werden.

Die Infektion mit dem HIV-Virus, das AIDS verursacht, kommt in praktisch allen Ländern vor, die Zahl der weltweit infizierten wird auf 23 Millionen geschätzt und steigt ständig. Für den Reisenden sind insbesondere folgende Übertragungswege von Bedeutung:

Sexueller Kontakt (homo- oder heterosexuell; anal, vaginal oder oral) mit einer HIV-infizierten Person.

Benutzen von Gegenständen, die die Haut verletzen oder durchdringen, z.B. Spritzen, Akupunkturnadeln, Ohrloch-Stecher, wenn diese nicht sterilisiert wurden.

Bluttransfusionen und Medikamente, die aus Blut gewonnen werden.

AIDS wird wie die anderen hier genannten Geschlechtskrankheiten nicht durch Alltagskontakte übertragen, es besteht keine Ansteckungsgefahr in Toiletten, Schwimmbädern, Sauna usw. oder bei der gemeinsamen Benutzung von Geschirr und Besteck. Händeschütteln, Umarmungen und Küßchen auf die Wange stellen ebenfalls kein Risiko dar.

Die zuverlässigste Maßnahme, um die Infektion mit dem AIDS-Virus (wie jeder anderen sexuell übertragbaren Krankheit) zu verhindern, ist - daheim und auf Reisen - das Meiden sexueller Kontakte mit unbekannten Partnern. Auch völlig gesund wirkende Personen können infiziert sein und das Virus weitergeben. Als zweitbeste Methode ist die Benutzung von Kondomen einzustufen, die jedoch viel zu selten praktiziert wird.

Medizinische Behandlung in einem Drittweltland erfolgt oft nicht unter den von uns gewohnten hygienischen Bedingungen. Durch unsaubere Instrumente kann daher bei Arzt oder Zahnarzt das HIV-Virus übertragen werden. Für unvermeidliche Behandlungen und Notfälle gilt:

Spritzen und Kanülen, die in einer geschlossenen Einmalverpackung aufbewahrt wurden, sind sicher. Am besten hat man selbst welche im Reisegepäck. (Ist eine Spritzenbehandlung auch unbedingt notwendig? Viele Medikamente sind in Tablettenform genauso wirksam. Impfungen hat der umsichtige Traveller daheim durchgeführt!)

Glas- oder Metallinstrumente müssen vor Gebrauch sterilisiert worden sein. Eine glänzende, blankgeputzte Oberfläche bietet noch keine Garantie, deutet aber zumindest auf guten Willen hin.

Wenn man nicht sicher sein kann, ob die Instrumente steril sind, sollte man sich wenigstens vom Vorhandensein eines Sterilisationsgerätes überzeugen. (Steht es verstaubt in der Ecke oder zeigt es Gebrauchsspuren?)

Blutübertragungen und Behandlungen mit Medikamenten, die aus Blut hergestellt werden, nur bei Lebensgefahr zustimmen.

Besondere Vorsicht bei Tätowierungen, Akupunktur, Ohrlochstechen.


Wieder daheim

Nach der Rückkehr können sich Akklimatisationsprobleme ergeben, die sich in 1 bis 2 Wochen wieder verlieren. Gut beraten ist derjenige, der noch einige freie Tage zur Verfügung hat. Auch die Gewöhnung an die heimische Küche sollte allmählich erfolgen, da tierisches Fett und Eiweiß die Verdauungsorgane vor schwere Aufgaben stellen.

Zu bedenken ist ferner, daß die Malariaprophylaxe für 4 Wochen fortgeführt werden muß; dies wird als lästige Pflicht häufig übersehen und damit ein Ausbruch des Tropenfiebers riskiert.

Nach einem kurzen Tropenaufenthalt, der ohne gesundheitliche Probleme oder mit nur leichten Beschwerden (z.B. kurzzeitigem Durchfall) verlief, ist eine ärztliche Untersuchung nicht unbedingt notwendig. Sie ist jedoch anzuraten nach einer längeren Reise, da manche Erkrankungen erst nach einiger Zeit in Erscheinung treten.

Beim Auftreten von folgenden Anzeichen - egal ob während oder nach der Reise - ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen und darüber zu informieren, welche Gebiete bereist wurden:

Fieberschübe. Auch 6 Wochen nach Verlassen eines Malariagebietes besteht noch die Möglichkeit einer Malaria tropica, andere Malariaformen können noch nach Jahren ausbrechen. Eine Reihe weiterer Tropenkrankheiten kann mit Fieber einhergehen.

Durchfall oder Blutbeimengungen im Stuhl oder Urin. Untersuchung auf Ruhr, Typhus, Darmparasiten (z.B. Amöben), Bilharziose.

Gelbsucht. Über eine Blutuntersuchung lassen sich Typ und Aktivität klären.

Ausschlag oder Geschwüre an Haut oder Genitalien. Hier kommen verschiedene Parasiten und Geschlechtskrankheiten in Betracht.

Jegliche unklaren Beschwerden.





Tropeninstitute in Deutschland



Berlin: Institut für Tropenmedizin,

14050 Berlin, Spandauer Damm 130,

Tel. 030/30116-6, Fax 030/30116-888
Impfauskunft Reiseziel Afrika 030/19722
Impfauskunft Reiseziel Afrika 030/19723
Impfauskunft Reiseziel Afrika 030/19724

Bonn: Institut für medizinische Parasitologie der Universität,

53127 Bonn, Sigmund-Freud-Str. 25,

Tel. 0228/287 5672, Fax 0228/287 4330

Dresden: Städtisches Klinikum Dresden-Friedrichstadt,

Referenzzentrum für Reisemedizin

01067 Dresden, Friedrichstr. 39

Tel. 0351/48038-01 oder 48038-05

Fax 0351/48038-09

Hamburg: Bernhard-Nocht-Institut,

20359 Hamburg 36, Bernhard-Nocht-Str. 74;

Tel. 040/311820, Fax 040/ 31182400

Internet: www.bni.uni-hamburg.de

(bei schriftlichen Anfragen einen frankierten Rückumschlag beilegen,

Reiseziele und als Betreff Reiseprophylaxe angeben)

Heidelberg: Inst. für Tropenhygiene am Ostasieninstitut der Uni,

69120 Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 324,

Tel. 06221/562905 oder 562999, Fax 06221/565948

Koblenz: Zentrales Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr,

Ernst-Rodenwald-Institut für Wehrmedizin und Hygiene,

56068 Koblenz, Viktoriastr. 11-13,

Tel. 0261/9143862

München: Institut für Infektions- und Tropenmedizin

der Universität und Landesimpfanstalt,

80802 München, Leopoldstr. 5,

Tel. 089/333322 (automatische Telefonansage)

Impfauskünfte (durchgehend),

für Afrika: Tel. 336744,

für Asien: Tel. 336755,

für Mittel- und Südamerika: Tel. 333369

Impfsprechstunde (persönliche Impfberatung und Impfungen),

Leopoldstr. 5/Ecke Georgenstr.,

Mo.-Fr. 11.00-12.00 Uhr, Mi, Do 16.30-18.00 Uhr

Internet: www.tropinst.med.uni-muenchen.de

Tübingen: Institut für Tropenmedizin,

72074 Tübingen, Wilhelmstr. 27,

Tel. 07071/292365, Fax 07071/296021

Würzburg: Missionsärztliche Klinik, Tropenmedizinische Abt.

97074 Würzburg, Salvatorstr. 7

Tel. 0931/7910, autom. Telefonansage 0931/7912825.


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Datum der letzten Änderung: 06.05.02
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